Es gibt Momente, da fragst du dich, was in seinem Kopf vorgeht.
Ständig dreht sich alles nur um ihn – um seine Träume, seine Wünsche, seine Probleme. Es fühlt sich manchmal so an, als ob du nur der Statist in seiner großen Show bist.
Aber ist er wirklich ein Narzisst, oder einfach nur jemand, der ein bisschen mehr auf sich selbst fixiert ist? Die Antwort darauf zu finden, kann dir helfen, besser mit ihm umzugehen oder die Entscheidung zu treffen, ob es Zeit ist, loszulassen.
Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass Narzissmus eine tiefergehende Persönlichkeitsstörung ist, während Selbstbezogenheit eher eine Charaktereigenschaft ist, die viele Menschen bis zu einem gewissen Grad besitzen.
Um herauszufinden, womit du es zu tun hast, schauen wir uns fünf wichtige Unterschiede zwischen diesen beiden Verhaltensweisen an.
1. Empathie – der Spiegel der Seele

Stell dir einen Mann vor, der in einem Raum voller Menschen sitzt.
Er ist das Zentrum der Aufmerksamkeit und genießt es sichtlich. Doch in einer Ecke sitzt jemand, der traurig oder einsam wirkt – würde ihm das auffallen?
Empathie, also die Fähigkeit, sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen, ist ein zentraler Punkt, um Narzissmus von reiner Selbstbezogenheit zu unterscheiden.
Ein Narzisst kann nicht wirklich fühlen, was andere durchmachen.
Er nimmt es vielleicht wahr, aber es berührt ihn nicht tief. Dein Schmerz, deine Freude – all das sind nur Hintergrundgeräusche, die seine Aufmerksamkeit nicht wirklich binden können.
Im Gegensatz dazu kann ein selbstbezogener Mann durchaus Empathie empfinden.
Ja, er stellt sich oft an erste Stelle, aber wenn du weinst, wird er es bemerken.
Wenn du glücklich bist, wird er sich – vielleicht nur für einen Moment – mit dir freuen. Er hat das Potential, sich in andere hineinzuversetzen, auch wenn sein eigenes Wohl ihm oft wichtiger ist.
2. Die Sucht nach Aufmerksamkeit – wenn der Applaus nie genug ist

Jeder Mensch freut sich darüber, beachtet und anerkannt zu werden.
Ein bisschen Aufmerksamkeit kann wie Balsam für die Seele sein, aber bei einem Narzissten ist dieses Bedürfnis wie ein unstillbarer Durst.
Wenn er spricht, will er nicht nur gehört werden, er will im Mittelpunkt stehen und dabei die absolute Kontrolle über die Situation behalten.
Stell dir eine Party vor. Ein selbstbezogener Mann wird sich auch gerne in Szene setzen und über sich sprechen.
Aber wenn du ihm etwas Wichtiges erzählst, kann er innehalten und sich auf dich konzentrieren – zumindest für eine Weile.
Ein Narzisst dagegen wird dich kaum wirklich zuhören.
Sobald du anfängst zu sprechen, denkt er bereits darüber nach, wie er das Gespräch wieder zu sich und seinen Erlebnissen zurückführen kann.
Sein Drang, Aufmerksamkeit zu bekommen, ist stärker als sein Interesse an deiner Geschichte.
3. Werte und Moral – das Ego als Maßstab

Werte und Moral sind eine interessante Sache, wenn es um Narzissten geht.
Von außen betrachtet scheinen sie oft keinen festen Wertekompass zu haben.
Während die meisten Menschen in ihrem Handeln zwischen richtig und falsch unterscheiden, nutzt ein Narzisst diese Unterscheidung nur, wenn es ihm nützt.
Sein Verständnis von Moral ist stark verzerrt und oft darauf ausgerichtet, ihm selbst zu dienen.
Ein selbstbezogener Mann hingegen hat in der Regel ein stabiles Wertefundament.
Auch wenn er sich in seinem Verhalten manchmal egoistisch zeigt, hat er zumindest ein Grundverständnis für ethische Prinzipien und würde nur selten seine Prinzipien für kurzfristigen Gewinn opfern.
Sein Handeln kann egoistisch sein, aber er besitzt ein Gewissen und wird sich, im Gegensatz zum Narzissten, mit Selbstkritik auseinandersetzen können.
4. Das Bedürfnis nach Bewunderung – zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit

Eine weitere Möglichkeit, einen Narzissten von einem selbstbezogenen Mann zu unterscheiden, liegt in der Art und Weise, wie er deine Bewunderung einfordert.
Ein Narzisst sieht dich oft als eine Art „Zubehör“, das ihm das Gefühl gibt, besonders und überlegen zu sein.
Gleichzeitig empfindet er eine gewisse Abhängigkeit von deinem Lob und deiner Anerkennung.
Es ist eine paradoxe Mischung: Einerseits hält er sich für etwas Besseres, andererseits braucht er deine Bewunderung, um sich gut zu fühlen.
Ein selbstbezogener Mann hingegen mag auch ab und an dein Lob genießen, doch er ist nicht emotional von dir abhängig.
Er kann gut und gerne ohne Bestätigung von anderen leben.
Natürlich ist er oft auf sich selbst fixiert und strebt nach Erfolg oder Anerkennung, doch er braucht dich nicht als ständige Bestätigung seiner Existenz.
Das macht ihn unabhängiger und weniger bedürftig als einen Narzissten.
5. Selbstbewusstsein und Einsicht – die Fähigkeit zur Selbstreflexion

Der vielleicht wichtigste Unterschied zwischen einem Narzissten und einem einfach nur egoistischen Menschen liegt in ihrer Selbstwahrnehmung und Fähigkeit zur Selbstreflexion.
Ein selbstbezogener Mann kann erkennen, dass sein Verhalten manchmal problematisch oder unangemessen ist.
Er ist in der Lage, sich selbst kritisch zu betrachten und an seinem Verhalten zu arbeiten, wenn es notwendig ist.
Ja, er stellt sich oft an die erste Stelle, aber er weiß, dass es nicht unbedingt die beste Eigenschaft ist, und ist vielleicht sogar bereit, daran zu arbeiten.
Ein Narzisst hingegen wird nie zugeben, dass sein Verhalten falsch ist. Er sieht sich als moralisch über allen anderen stehend und fühlt sich stets im Recht.
Er empfindet sich als besonders und glaubt, dass die normalen sozialen Regeln für ihn nicht gelten.
Diese Art der Selbstüberhöhung und die ständige Verweigerung von Selbstkritik machen einen Narzissten unfähig, sich selbst zu verändern oder Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen.
Zusammengefasst: Selbstbezogen oder Narzisst – was tun?
Wenn du dich fragst, ob der Mann an deiner Seite ein Narzisst oder einfach nur selbstbezogen ist, kann es dir helfen, ihn anhand dieser Punkte zu beobachten.
Narzissmus ist tief verankert und meist schwer zu ändern, während Selbstbezogenheit eine Eigenschaft ist, die oft mit der richtigen Motivation und Reflexion gemildert werden kann.
In beiden Fällen ist es jedoch wichtig, auf deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu achten.
Während ein selbstbezogener Mann dir Raum geben kann, wenn er es wirklich will, wird ein Narzisst deine Welt immer auf seine Bedürfnisse zuschneiden.
Letztlich liegt es an dir, zu entscheiden, was du in einer Beziehung tolerieren möchtest und wo du für dich selbst einstehen musst.
Nimm dir die Zeit, zu beobachten, zu verstehen und herauszufinden, was für eine Dynamik in eurer Beziehung herrscht.
Egal wie stark deine Gefühle sein mögen, manchmal ist es besser, loszulassen, als dich selbst zu verlieren.
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