Mal ehrlich, mit dem Älterwerden verändert sich alles.
Als Kinder sind unsere Eltern unser kompletter Kosmos – unsere Helden, unser Schutzschild, unsere ersten Lehrmeister.
Aber je älter wir werden, desto mehr verschieben sich die Dinge.
Wir ziehen aus, bauen uns ein eigenes Leben auf, und manchmal, ohne es richtig zu merken, entfernen wir uns voneinander.
Doch das muss nicht so sein. Wenn du die Verbindung zu deinen Eltern stärken willst, solltest du ehrlich reflektieren, wie ihr miteinander umgeht.
Denn, Hand aufs Herz, einige Verhaltensweisen helfen nicht gerade dabei, euch näherzubringen.
Hier sind acht Angewohnheiten, von denen du dich verabschieden solltest, um eine tiefere und erfüllendere Beziehung zu deinen Eltern aufzubauen – und warum das Loslassen dieser Gewohnheiten euch enger zusammenbringen kann.
1. Unnötige Streitereien

Wir alle kennen das: Streit mit deiner Mutter darüber, wie man den Geschirrspüler richtig einräumt, oder mit deinem Vater, weil er dir zum hundertsten Mal ungefragt Ratschläge gibt.
Solche Auseinandersetzungen mögen harmlos erscheinen, aber sie schaffen Distanz.
Es ist normal, dass ihr nicht immer einer Meinung seid – schließlich seid ihr eigenständige Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven.
Aber ist es wirklich nötig, hitzige Diskussionen über jede Kleinigkeit zu führen? Statt Mauern zu bauen, solltet ihr Brücken schlagen.
Das bedeutet, manchmal einfach zu akzeptieren, dass ihr Dinge anders seht. Du musst nicht immer recht haben, und das müssen deine Eltern auch nicht.
Eine praktische Methode, bevor du in eine Diskussion einsteigst, frag dich, ob das Thema wirklich wichtig genug ist, um darüber zu streiten.
Kannst du deine Energie vielleicht besser in ein konstruktives Gespräch investieren? Am Ende geht es doch um gegenseitiges Verständnis – nicht darum, wer „gewinnt“.
2. Zu wenig Kommunikation

„Hallo“, „Wie war dein Tag?“, „Gut.“ – und das war’s dann auch schon? Ja, das passiert schneller, als man denkt.
Wenn man sich in seinem eigenen Leben verliert, kann die Kommunikation mit den Eltern auf der Strecke bleiben.
Ich kenne das nur zu gut: Es gab Zeiten, in denen ich kaum mehr als die üblichen Höflichkeitsfloskeln mit meinen Eltern ausgetauscht habe.
Doch irgendwann wurde mir klar, wie viel mir dadurch entging. Also fing ich an, mehr mit ihnen zu teilen – meine Gedanken, meine Träume, sogar meine Sorgen.
Und plötzlich wurden unsere Gespräche lebendiger, tiefgründiger. Wir lachten zusammen, wir weinten zusammen, und vor allem verstanden wir uns besser.
Das Geheimnis ist, sich zu öffnen. Deine Eltern wollen Teil deines Lebens sein – lass sie das auch spüren.
Eine gute Möglichkeit, damit anzufangen, ist, ihnen regelmäßig ein Update zu geben.
Erzähl ihnen von etwas Kleinem, das dir am Tag passiert ist, oder frag sie nach ihrer Meinung zu etwas, das dich beschäftigt.
Es muss nicht immer ein großes Thema sein – es geht um die Verbindung.
3. Alles als selbstverständlich ansehen

Wie oft sagst du „Danke“? Nicht nur, wenn sie dir etwas geben, sondern auch einfach dafür, dass sie da sind?
Viele von uns nehmen ihre Eltern als gegeben hin. Aber Fakt ist, sie sind nicht selbstverständlich.
Sie haben Opfer gebracht, dich unterstützt und dir den Rücken freigehalten – oft mehr, als du weißt.
Zeig ihnen deine Wertschätzung. Ein einfaches „Danke“ oder eine herzliche Umarmung kann Wunder wirken.
Studien zeigen sogar, dass Dankbarkeit Beziehungen stärkt. Es schafft eine positive Atmosphäre und zeigt, dass du ihre Bemühungen nicht übersiehst.
Du kannst das noch erweitern, indem du kleine Gesten der Dankbarkeit zeigst.
Schreib ihnen eine Karte, überrasch sie mit einem Lieblingsessen oder hilf ihnen bei einer Aufgabe, ohne dass sie dich darum bitten.
Es geht nicht um große Geschenke, sondern um kleine, liebevolle Zeichen.
4. Sturheit

Ja, jeder von uns kann stur sein. Aber wenn deine Sturheit dazu führt, dass ihr ständig aneinandergeratet, wird es Zeit, einen Gang runterzuschalten.
Immer auf deinem Standpunkt zu beharren, kann deine Eltern verletzen – vor allem, wenn du ihre Meinung komplett ignorierst.
Klar, du bist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Ansichten, aber vergiss nicht: Deine Eltern haben mehr Lebenserfahrung als du.
Das heißt nicht, dass sie immer recht haben, aber vielleicht steckt in ihrer Perspektive mehr Weisheit, als du denkst.
Sei offen und hör zu. Manchmal ist es weniger wichtig, wer recht hat, als dass ihr euch versteht.
Ein wertvoller Tipp: Wenn ihr bei einem Thema feststeckt, probiere es mit einer Pause.
Sag: „Lass uns das später besprechen, wenn wir beide klarer denken können.“ Oft reicht ein wenig Abstand, um die Dinge in einem neuen Licht zu sehen.
5. Übermäßige Abhängigkeit

Es ist bequem, sich auf die Eltern zu verlassen, oder? Schließlich waren sie immer da, um dir zu helfen.
Aber wenn du zu abhängig bist, könnte das eure Beziehung belasten.
Deine Eltern sehen dich vielleicht immer noch als ihr kleines Kind, anstatt den erwachsenen Menschen, der du mittlerweile bist.
Ich spreche aus Erfahrung: Früher habe ich meine Eltern bei jeder Entscheidung um Rat gefragt.
Es war einfacher, aber es hat mich auch davon abgehalten, eigenständig zu wachsen.
Erst als ich begann, Verantwortung für mein eigenes Leben zu übernehmen, änderte sich unsere Dynamik.
Sie sahen mich plötzlich als gleichwertige Person, und unsere Gespräche wurden viel tiefgründiger.
Ein guter Anfang ist, kleinere Entscheidungen allein zu treffen und dann mit deinen Eltern über die Ergebnisse zu sprechen.
Das zeigt ihnen, dass du wächst, während du sie dennoch einbeziehst.
6. Konflikte vermeiden

Das klingt erst mal widersprüchlich, oder? Aber Konflikte zu vermeiden, kann genauso schädlich sein wie unnötige Streitereien.
Wenn du immer allem aus dem Weg gehst, was unangenehm ist, unterdrückst du deine Gefühle. Das führt oft zu Frust, Missverständnissen und unausgesprochenen Spannungen.
Die Lösung? Sprich die Dinge an. Natürlich auf respektvolle Weise – niemand mag Vorwürfe oder Schuldzuweisungen.
Aber ehrliche Gespräche, selbst wenn sie schwierig sind, können eure Beziehung stärken. Denn sie zeigen, dass du bereit bist, an eurer Verbindung zu arbeiten.
Übe dich darin, mit „Ich-Botschaften“ zu sprechen: Statt „Du hörst mir nie zu!“ sag: „Ich fühle mich nicht gehört, wenn ich dir etwas erzähle.“ Das verändert die Dynamik des Gesprächs.
7. Zu wenig gemeinsame Zeit

Wann hast du das letzte Mal bewusst Zeit mit deinen Eltern verbracht? Und nein, ich meine nicht, während ihr beide aufs Handy geschaut habt.
Die Hektik des Alltags lässt uns oft vergessen, wie wichtig gemeinsame Momente sind. Aber diese Momente sind es, die euch verbinden.
Es muss nichts Großes sein – ein gemeinsames Abendessen, ein Spaziergang oder einfach ein Spielabend.
Wichtig ist nur, dass ihr wirklich präsent seid. Solche Erlebnisse schaffen Erinnerungen, die euch ein Leben lang begleiten.
Ein kleiner Trick: Plant feste Termine. Ein wöchentlicher Anruf, ein monatlicher Besuch oder eine regelmäßige Aktivität.
Diese Routinen schaffen nicht nur Verlässlichkeit, sondern auch Vorfreude.
8. Mangel an Empathie

Manchmal vergessen wir, dass unsere Eltern auch Menschen sind – mit eigenen Sorgen, Ängsten und Hoffnungen.
Wenn wir uns nicht in sie hineinversetzen, verpassen wir die Chance, eine tiefere Verbindung aufzubauen.
Denk daran: Deine Eltern haben ihr Bestes gegeben, dich großzuziehen. Sie hatten keine Anleitung und mussten viele Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen.
Versuch, ihre Perspektive zu verstehen. Zeig ihnen, dass du sie siehst und schätzt – als die Menschen, die sie sind, nicht nur als deine Eltern.
Du kannst dies vertiefen, indem du sie nach ihren eigenen Träumen oder Erinnerungen fragst.
Welche Wünsche hatten sie, als sie in deinem Alter waren? Welche Herausforderungen haben sie gemeistert? Solche Gespräche schaffen Verständnis und Respekt.
Fazit
Die Beziehung zu deinen Eltern ist einzigartig – und sie verändert sich im Laufe der Zeit.
Aber eines bleibt immer gleich: der Wunsch nach Nähe und Verständnis. Unsere Eltern werden nicht ewig da sein.
Die Momente, die wir jetzt mit ihnen teilen, sind wertvoller, als wir oft merken.
Also, verabschiede dich von diesen Gewohnheiten, die Distanz schaffen. Sei dankbar, zeig Empathie und investiere Zeit in eure Beziehung.
Denn am Ende zählt nicht, wer recht hatte oder wie oft ihr gestritten habt – sondern die Liebe und die Erinnerungen, die ihr miteinander teilt.
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