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4 Verhaltensweisen, die erklären, warum du kaum enge Freunde hast

4 Verhaltensweisen, die erklären, warum du kaum enge Freunde hast

Es gibt wohl kaum etwas, das so weh tut wie dieses leise Gefühl, irgendwie allein durchs Leben zu gehen.

Klar, jeder von uns hat mal Phasen, in denen sich das soziale Umfeld verändert.

Vielleicht zieht jemand weg, vielleicht geht eine Freundschaft kaputt, oder man verliert sich aus den Augen.

Das ist normal. Aber es gibt auch Menschen, die sich ihr ganzes Leben lang fragen: „Warum hab ich eigentlich keine engen Freunde?“

Und die ehrliche, manchmal auch schmerzhafte Wahrheit ist: Es liegt nicht immer daran, dass andere „blöd“ sind oder dass man einfach Pech gehabt hat.

Manchmal sabotieren wir uns unbewusst selbst.

Manche Verhaltensweisen wirken nach außen viel stärker, als wir es selbst merken – und genau die können dazu führen, dass andere sich von uns zurückziehen.

Bevor du jetzt denkst: „Oh toll, noch ein Text, der mir sagt, was mit mir nicht stimmt“ – atme kurz durch.

Es geht hier nicht darum, dich kleinzumachen. Es geht darum, ehrlich hinzuschauen.

Denn wenn wir verstehen, warum wir uns manchmal einsam fühlen, können wir anfangen, daran zu arbeiten.

Und ja, es gibt Dinge, die man ändern kann.

Im Folgenden schauen wir uns vier Verhaltensweisen an, die laut Psychologie sehr oft dazu führen, dass Menschen kaum enge Freunde haben.

Vielleicht erkennst du dich in einem Punkt wieder, vielleicht in mehreren, vielleicht auch gar nicht – aber es lohnt sich, mal ehrlich drüber nachzudenken.

1. Wenn du immer zu viel erwartest

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Freundschaft bedeutet füreinander da zu sein – aber eben nicht 24/7.

Wenn du erwartest, dass andere sofort springen, sobald du dich meldest, kann das ziemlich anstrengend wirken.

Und genau da liegt das Problem: Manche Menschen merken gar nicht, dass sie anderen das Gefühl geben, sie hätten nie „Pause“ von ihnen.

Das kann ganz subtil sein. Vielleicht meldest du dich ständig mit „Hey, lass was machen“ – und wenn der andere keine Zeit hat, bist du sofort enttäuscht oder sogar beleidigt.

Vielleicht erwartest du auch, dass dein Freund oder deine Freundin jedes Problem sofort mit dir durchkaut, egal ob sie selbst gerade Kopfweh haben oder mitten im Stress stecken.

Was dann passiert? Die andere Person fühlt sich eingeengt.

Statt dass die Freundschaft leicht und angenehm ist, wird sie zur Pflicht.

Und das hält niemand lange aus.

Natürlich ist das nicht immer böse gemeint. Oft steckt dahinter schlicht das Bedürfnis nach Nähe.

Aber Nähe funktioniert nur, wenn beide Seiten Luft zum Atmen haben.

Wenn du merkst, dass du dich schnell angegriffen fühlst, sobald jemand mal keine Zeit hat, könnte das ein Zeichen sein, dass du deine Erwartungen etwas runterschrauben solltest.

2. Wenn du zu unzuverlässig bist

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Das Gegenteil von „immer da“ ist übrigens „ständig unzuverlässig“. Und ja, auch das killt Freundschaften.

Wir alle kennen diese Leute, die groß ankündigen, dass sie vorbeikommen – und dann im letzten Moment absagen.

Mal mit einer lahmen Ausrede, mal ohne überhaupt etwas zu sagen. Anfangs nehmen es die Freunde vielleicht noch locker.

Aber wenn es ständig passiert, bleibt am Ende nur ein Eindruck hängen: „Auf den oder die kann ich mich nicht verlassen.“

Das Problem ist: Freundschaft lebt von Vertrauen. Und Vertrauen entsteht nicht nur in tiefen Gesprächen, sondern auch in Kleinigkeiten.

Wenn du sagst, dass du um 18 Uhr da bist – und dann wirklich erscheinst.

Wenn du zusagst, bei einem Umzug zu helfen – und dann auch auftauchst.

Klar, jeder hat mal Phasen, in denen er viel um die Ohren hat oder einfach nicht die Energie. Das ist völlig okay.

Aber wenn das dein Dauerzustand ist, wirkt es irgendwann so, als wären deine Freunde dir schlicht nicht wichtig genug.

Und dann ziehen sie sich zurück.

3. Wenn du andere kleinmachst

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Das ist ein Punkt, den viele gar nicht so richtig auf dem Schirm haben – und der trotzdem extrem zerstörerisch sein kann.

Vielleicht kennst du die Situation: Ihr sitzt in einer Runde, ein neuer Bekannter ist dabei, und auf einmal fängt dein „Freund“ an, alte Geschichten auszupacken.

Geschichten, die dich peinlich dastehen lassen. Alle lachen, du lächelst gezwungen – und innerlich denkst du: „Warum macht er das?“

Genau das passiert, wenn jemand versucht, sich selbst größer wirken zu lassen, indem er andere runtermacht.

Und das kann eine Freundschaft sehr schnell vergiften.

Ein kleiner Spaß hier und da ist normal, solange klar ist, dass es liebevoll gemeint ist.

Aber wenn das Muster wird – also wenn du ständig der oder die bist, die den Witz auf Kosten anderer macht –, dann sendest du ein ganz klares Signal: „Ich nehme dich nicht ernst. Ich respektiere dich nicht.“

Die meisten Menschen halten das nicht lange aus.

Und sie ziehen die logische Konsequenz: Sie suchen sich andere Freunde, bei denen sie sich sicher und respektiert fühlen.

4. Wenn du schnell eifersüchtig wirst

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Eifersucht ist in Freundschaften fast genauso gefährlich wie in romantischen Beziehungen.

Natürlich ist es menschlich, mal kurz zu denken: „Warum läuft es bei ihr so gut, während ich gerade kämpfe?“ Das kennt jeder.

Aber der entscheidende Unterschied ist: Kannst du dich trotzdem freuen – oder reagierst du immer negativ?

Wenn dein Freund einen neuen Job hat, ein tolles Date oder einen Erfolg feiert, dann ist es wichtig, dass du ihn unterstützt.

Wenn du stattdessen nur abfällige Kommentare machst, merkst du vielleicht gar nicht, wie sehr du ihn damit verletzt.

Eifersucht hat oft mehr mit uns selbst zu tun als mit den anderen.

Wenn wir mit unserem eigenen Leben unzufrieden sind, fällt es schwer, die Freude anderer auszuhalten.

Aber wenn das dauernd passiert, ist es für die Freundschaft Gift.

Und mal ehrlich: Wer will schon mit jemandem befreundet sein, der jeden Erfolg sofort schlechtredet?

Was du daraus mitnehmen kannst

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Wenn du dich in einem dieser Punkte wiedererkennst, heißt das nicht, dass du „schlecht“ bist oder dass du nie Freunde haben wirst.

Es heißt nur, dass es Muster gibt, die du vielleicht unbewusst wiederholst – und die du ändern kannst.

Der erste Schritt ist, ehrlich hinzuschauen. Das tut manchmal weh, ja. Aber es lohnt sich.

Denn sobald dir bewusst wird, dass du vielleicht manchmal zu viel erwartest, zu unzuverlässig bist, andere kleinmachst oder schnell eifersüchtig wirst, kannst du aktiv daran arbeiten.

Freundschaften sind keine Einbahnstraße. Sie entstehen dann, wenn beide Seiten sich respektiert, verstanden und wertgeschätzt fühlen.

Und das ist nichts, was über Nacht passiert. Es ist ein Prozess, ein Geben und Nehmen.

Fazit

Wenn du diesen Text liest und denkst: „Mist, das bin ja total ich“ – atme durch. Du bist nicht allein.

Ganz viele Menschen kämpfen mit genau denselben Mustern.

Manche haben sie aus der Kindheit mitgenommen, manche aus alten Freundeskreisen, manche einfach aus Unsicherheit.

Wichtig ist, dass du dich nicht dafür fertig machst. Du kannst lernen, Dinge anders zu machen.

Du kannst lernen, weniger zu fordern, verlässlicher zu sein, deine Witze liebevoller zu dosieren und dich ehrlich über die Erfolge anderer zu freuen.

Das klingt vielleicht nach Kleinigkeiten – aber genau diese Kleinigkeiten machen den Unterschied.

Denn am Ende wollen wir alle das Gleiche: Menschen, die uns so nehmen, wie wir sind, und mit denen wir durchs Leben gehen können.

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