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Die fünf größten Probleme, über die unglückliche Paare immer wieder sprechen

Die fünf größten Probleme, über die unglückliche Paare immer wieder sprechen

Wenn man schon eine Weile in einer Beziehung steckt, merkt man irgendwann: Es ist nicht immer nur rosarote Wolke und Händchenhalten.

Selbst Paare, die sich am Anfang geschworen haben, alles gemeinsam zu schaffen, geraten in Phasen, in denen einfach nichts mehr leicht ist.

Und wenn es richtig festgefahren ist, tauchen immer wieder die gleichen Themen auf.

Das sind nicht Kleinigkeiten wie „wer bringt den Müll raus“, sondern tiefe Gefühle, die Beziehungen mit der Zeit vergiften können.

Viele Menschen schämen sich, wenn sie merken, dass sie in ihrer Beziehung unglücklich sind.

Aber die Wahrheit ist: Die Probleme, die in einer Praxis für Paartherapie auf den Tisch kommen, ähneln sich erschreckend oft.

Egal ob jung oder alt, ob frisch zusammen oder seit zwanzig Jahren verheiratet – die Muster wiederholen sich.

Lass uns also mal ehrlich hinschauen: Welche fünf Themen bringen unglückliche Paare am häufigsten auf den Tisch – und warum fühlen sie sich so schwer an?

1. Das Gefühl, man müsse sich verstellen

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Eines der größten Probleme ist, wenn jemand das Gefühl hat: „Ich darf meinem Partner nicht zeigen, wer ich wirklich bin.“

Auf den ersten Blick klingt das vielleicht seltsam – schließlich sucht man sich doch einen Menschen, bei dem man man selbst sein kann.

Aber in der Realität ist es oft anders.

Viele tragen eine Art Maske. Sie verstecken Gedanken, Gefühle oder Erfahrungen, weil sie Angst haben, abgelehnt oder verurteilt zu werden.

Das können alte Fehler sein, über die man nie gesprochen hat. Oder Seiten an sich, die man selbst nicht so gerne mag und deshalb lieber verschweigt.

Das Problem daran: Wenn man dauerhaft versucht, perfekt zu wirken, entsteht Distanz.

Der Partner verliebt sich dann nicht in das echte Ich, sondern in eine Rolle.

Und je länger das so geht, desto größer wird das Gefühl, innerlich einsam zu sein – selbst neben dem Menschen, den man liebt.

Ehrlichkeit ist hier kein einfacher Schritt, sondern fast wie ein kleiner Sprung ins kalte Wasser.

Aber genau darin liegt die Chance: Nur wer sich traut, verletzlich zu sein, kann auch echte Nähe erleben.

2. „Er versteht mich einfach nicht“ – das Gefühl, nicht gesehen zu werden

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Ein weiteres Dauerthema: Viele fühlen sich in ihrer Beziehung nicht verstanden. Das heißt nicht unbedingt, dass der Partner absichtlich ignorant ist.

Oft reden beide viel – aber sie hören nicht wirklich zu. Jeder interpretiert die Worte durch die eigene Brille, geprägt von der eigenen Vergangenheit, Ängsten und Erwartungen.

Ein Beispiel: Manche brauchen ganz viel Bestätigung, Worte wie „Ich liebe dich“ oder kleine Gesten.

Wenn das fehlt, fühlen sie sich ungeliebt – auch wenn der Partner eigentlich hundert andere Wege hat, seine Zuneigung zu zeigen.

Für den anderen ist es dagegen frustrierend, wenn er das Gefühl hat: „Egal was ich tue, es reicht nie.“

Das Missverständnis entsteht, weil man die Bedürfnisse des anderen nicht erkennt – oder sie falsch deutet.

Statt zuzuhören, wartet man oft nur auf den Moment, selbst zu sprechen. Und so bleiben beide am Ende verletzt zurück.

Das klingt banal, aber ein echtes Zuhören kann hier Wunder wirken.

Mal wirklich versuchen, den anderen nachzusprechen, bis er sagt: „Ja, genau so meine ich das.“

Klingt vielleicht albern, fühlt sich anfangs ungewohnt an, aber es kann das Gefühl, endlich verstanden zu werden, unglaublich stärken.

3. Misstrauen und innere Mauern

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Manche Menschen leben, als hätten sie eine unsichtbare Rüstung an.

Sie testen den Partner ständig, stellen Fallen oder bauen Mauern – nicht aus Böswilligkeit, sondern aus Angst.

Angst davor, verletzt zu werden, betrogen zu werden oder irgendwann allein dazustehen.

Das kann so aussehen: Man beobachtet, ob der andere eine Kleinigkeit vergisst, und wertet das sofort als Beweis dafür, dass ihm nichts an einem liegt.

Oder man geht automatisch davon aus, dass liebevolle Gesten nicht ehrlich gemeint sind, sondern nur aus Pflichtgefühl kommen.

Das Problem: Mit solchen Tests kann niemand gewinnen.

Der Partner fühlt sich irgendwann machtlos, weil er immer verliert, egal was er tut.

Und derjenige mit der Rüstung fühlt sich nie wirklich sicher, egal wie sehr er geliebt wird.

Das tiefe Thema dahinter ist meistens die Angst, verlassen zu werden.

Wer solche Mauern aufbaut, schützt sein inneres Kind – dieses verletzliche Gefühl von „Ich könnte zurückgelassen werden“.

Der erste Schritt raus aus der Falle ist, sich das bewusstzumachen.

Und dann Stück für Stück zu lernen, den anderen nicht für alte Wunden verantwortlich zu machen.

4. Die Angst, alles kaputtzumachen

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Es gibt Menschen, die innerlich überzeugt sind: „Früher oder später sabotiere ich alles.“

Vielleicht, weil sie in einer Familie voller Konflikte groß geworden sind, vielleicht, weil sie selbst schon ein paar gescheiterte Beziehungen hinter sich haben.

Sie können sich zwar Liebe wünschen und sogar selbstbewusst durchs Leben gehen – aber im Herzen tragen sie das Gefühl, dass es am Ende sowieso nicht klappt.

Und mit dieser Angst im Kopf beginnen sie unbewusst, die Beziehung wirklich zu belasten.

Zum Beispiel durch übermäßige Kontrolle, durch Rückzug oder durch ständige Zweifel.

Das Tragische daran: Es ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Wer immer wieder denkt: „Es geht bestimmt schief“, zieht genau das an.

Der Partner merkt die Distanz oder das Misstrauen – und irgendwann wird es tatsächlich schwierig.

Die Lösung ist nicht, krampfhaft positiv zu denken, sondern sich neue Vorbilder zu suchen.

Paare, die es trotz Schwierigkeiten geschafft haben. Geschichten, die Mut machen.

Und vor allem: Sich selbst zu erlauben, daran zu glauben, dass man etwas Gutes verdient – ohne ständig das Ende im Kopf zu haben.

5. „Ich liebe ihn – und bin trotzdem nicht glücklich“

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Das vielleicht schwerste und frustrierendste Thema: Man hat einen guten Partner, man weiß eigentlich, dass man ihn liebt – und trotzdem fühlt sich das eigene Leben leer an.

Das liegt oft daran, dass man zu viel von der Beziehung erwartet.

Viele hoffen insgeheim, dass ein Partner die eigenen inneren Löcher füllt, die Leere überdeckt oder das Selbstwertgefühl stärkt.

Aber kein Mensch der Welt kann das dauerhaft leisten.

Das bedeutet nicht, dass die Beziehung schlecht ist. Sondern dass Glück nicht ausschließlich vom Partner kommen kann.

Wenn man selbst kein erfülltes Leben führt, wird man früher oder später enttäuscht sein, weil die Beziehung nicht genug „liefert“.

Der Schlüssel liegt darin, auch unabhängig vom Partner Dinge zu tun, die Freude machen.

Freundschaften pflegen, Hobbys ausleben, eigene Ziele verfolgen.

Nur wer gelernt hat, auch allein zufrieden zu sein, kann eine Partnerschaft genießen, ohne sie zu überfordern.

Fazit

Was all diese fünf Themen gemeinsam haben: Sie sind keine Kleinigkeiten, die man mal eben mit einem Streit oder einem Wochenende zu zweit löst.

Sie hängen tief mit Selbstwert, alten Erfahrungen und inneren Ängsten zusammen.

Das heißt aber nicht, dass man machtlos ist.

Im Gegenteil: Wer erkennt, dass er nicht allein mit diesen Problemen ist, hat schon den ersten Schritt getan.

Denn viele Paare glauben, ihr Schmerz sei einzigartig – dabei sitzen unzählige andere im gleichen Boot.

Der zweite Schritt ist, den Mut zu haben, ehrlich zu reden. Ohne Maske, ohne Verteidigung, ohne Schuldzuweisungen.

Das ist schwer, weil man sich verletzlich fühlt. Aber genau darin steckt die Chance, sich wieder wirklich nah zu kommen.

Und der dritte Schritt ist, Verantwortung für das eigene Glück zu übernehmen.

Kein Partner, egal wie sehr er liebt, kann ein inneres Loch dauerhaft füllen.

Das kann nur man selbst – indem man sich erlaubt, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen, für sich zu sorgen und dem Leben jenseits der Beziehung Bedeutung zu geben.

Am Ende ist es wie mit einem Haus: Ein Partner kann viele Räume schöner machen, aber das Fundament muss man selbst legen.

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