Man hört und liest oft von den Häusern in der Astrologie, ist sich aber nicht immer sicher, was das bedeuten soll.
Das ist es, was wir in unserem Geburtshoroskop (natal chart auf Englisch) haben, wenn Astrologen uns zum Beispiel sagen: Du hast Widder im siebten Haus der Partnerschaft. Darüber schreiben wir auch oft in unseren Monatshoroskopen: Jupiter in Widder bewegt sich durch dein zweites Haus, deshalb ist es vorteilhaft, wenn du in diesem Monat dies und jenes tust.
Nachdem man das gelesen hat, konzentriert man sich normalerweise auf den zweiten Teil des Satzes. Der Teil mit den Planeten und Häusern wird irgendwie vergessen. Und warum? Weil wir nicht sicher sind, was das eigentlich ist. Es ist also einfacher, ihn zu übergehen. Die Leute denken, dass es sich um eine unbegreifliche mysteriöse Lehre handelt, die nicht jeder versteht. Das ist nur teilweise richtig, aber wenn wir sie studieren, darüber lesen und etwas darüber lernen, können wir erkennen, was diese Häuser bedeuten.
Es gibt 12 Häuser (genauso viele wie Sternzeichen), und je nachdem, welches Sternzeichen das jeweilige Haus beherrscht, hat es unterschiedliche Bedeutungen. In diesem Artikel schreibe ich über jedes Haus und was jedes von ihnen regiert. Die Situation wird noch komplizierter, wenn wir die Planeten dazu nehmen, aber das machen wir ein anderes Mal.
1. Haus
Sieh dir deine Persönlichkeit, dein Horoskop, die Gesamtheit von dem, wer und was du bist, an und sieh es (metaphorisch) als ein Haus. Dein Aszendent wäre die Eingangstür, oder das, was die Leute sehen, wenn sie auf dich zugehen und dich zum ersten Mal treffen.
In deinem ersten Haus wohnt immer dein Aszendent, dein aufsteigendes Zeichen. Damit beginnt der Zyklus.
Dieses Haus bestimmt das Selbst, das Ego, die Identität und das Bewusstsein. Daher sind seine Eigenschaften das, was die Menschen zuerst und auf den ersten Blick über dich erfahren. Das Aussehen als Selbstdarstellung: die Stile, mit denen man sich kleiden möchte, ist auch davon beeinflusst.
Die meisten denken, dass das Sonnenzeichen unsere primären Merkmale bestimmt. Wenn ich sage, dass ich ein Zwilling bin, denkt man sofort an typische Dinge, die Zwillinge tun oder wie sie sich verhalten würden. Aber was man zuerst von mir erfahren kann – sowohl psychisch als auch physisch, sind die Charakterzüge der Waage, denn dafür sorgt mein Aszendent.
2. Haus
Dieses Haus steht für alles, was man hat und besitzt. Es steht nicht nur für Geld und finanzielle Dinge, sondern auch für Ethik und Werte, die man zu schätzen weiß. Es fügt das, was man hat, zu seiner Identität hinzu. Sowohl materieller als auch mentaler Besitz. Dein Selbstwertgefühl und alles, was dir Wert verleiht.
Wäre dein Geburtshoroskop ein richtiges Haus, wäre das 2. Haus der Besitz selbst und all die Dinge, die ihm Bedeutung und Wert vermitteln.
3. Haus
Das 3. Haus steht für die jüngsten Jahre und die frühesten Erinnerungen sowie für die motorischen (wie Laufen, Gehen, Tanzen) und sprachlichen Fähigkeiten (Schreiben, Sprechen, Singen).
Einige der wichtigsten Bereiche des 3. Hauses sind: Lernen (Lesen, Studieren, Forschen, Analysieren) und Kommunikation, die versucht, die innere Welt mit der äußeren Welt zu verbinden.
Es regiert auch deine Kurzstreckenreisen, logische Herausforderungen und deine Geschwister.
4. Haus
Das 4. Haus ist der vertraute Ort, an den wir alle am Ende des Tages sinken, wenn wir uns von der Außenwelt abwenden und in uns selbst zurückziehen. Es ist der tiefste, dunkelste, intensivste private und intime Ort, den wir besitzen.
Idealerweise sollten diese Orte der Geborgenheit auf einer sicheren Grundlage von Vertrauen, Verletzlichkeit und schützenden Einflüssen aufgebaut sein. Aber für manche kann das 4. Haus ein unbeständiger und chaotischer Ort sein, den wir meiden.
Dieses Haus regiert über:
- Privatsphäre: Isolation und Einsamkeit
- Zuhause: Häuser, physischer Schutz, Grundstücke oder Orte, die sich angenehm anfühlen
- Familie: Eltern, Großeltern, Vorfahren, Abstammung
- Vergangenheit: Heimweh, alte Fotos, Tradition
5. Haus
Das 5. Haus ist ein Ort der Freude und des Vergnügens, aber auch der schöpferischen Kraft. Womit nichts überwältigender ist, als der Drang, neues (Leben) zu schaffen. Das 5. Haus ist immer beleuchtet und dekoriert. Es begrüßt uns mit dem Versprechen, dass wir noch mehr Spaß haben werden.
Es regiert:
- Kreativer Selbstausdruck, Malen, Zeichnen, Nähen, Schreiben, Schauspielerei, Musik, Tanz und die Kunst, die man macht.
- vergnügungssüchtiger Sexualtrieb
- unsere Kinder und die Eigenschaften, die sie von uns geerbt haben
- Verliebtheit und junge Romanzen
- Spaß, Partys, Hobbys, Freizeitaktivitäten und Spiele
- Wochenenden, Ferien und erholsame freie Zeit
6. Haus
Das 6. Haus signalisiert das Ende der ersten Hälfte unseres Umlaufs um das Astro-Rad und damit das Ende unserer persönlichen Kindheitsentwicklung. Das 6. Haus wird oft übersprungen oder ganz übersehen, denn es ist das Haus des ganz Alltäglichen und daher sehr langweilig. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht unglaublich wichtig ist! Es steht für das Ende der Pubertät und den Eintritt in die Erwachsenenphase unseres Lebens.
Es steht für die Art der Arbeit, die du wählst, deinen Beruf und dein Arbeitsumfeld, aber auch für persönliche Projekte und Verantwortlichkeiten. Das 6. Haus steht auch für das Dienen, das Kümmern um sich selbst und andere, die Gesundheit (geistig und körperlich). Und nicht zuletzt: Sauberkeit und Hygiene.
7. Haus
Wir lassen unsere individuellen Identitäten hinter uns, um eine Beziehung einzugehen und eine gemeinsame, vereinte, kombinierte Identität mit einer anderen Person zu bilden. In diesem Haus werden die unzähligen Gemeinsamkeiten und Unterschiede dargestellt, die sie täglich zusammenbringen und auseinandertreiben. Beziehungen sind ein ständiger Wechsel zwischen Intimität und Distanz, Autonomie und Abhängigkeit.
Wie du schon vermutet hast, regiert dieses Haus: Beziehungen und Ehe. Partnerschaften (beste Freunde, Mitarbeiter, Geschäftspartner) und die Arten von Partnern, die du anziehst. Die Schattenseite – Aspekte, die du bei anderen verachtest, von denen du aber nicht weißt, dass sie bei dir selbst existieren.
8. Haus
Da wir nun die Häuser als Gegensätze sehen, können wir das 8. Haus als das Gegenteil des zweiten verstehen. Das achte Haus steht also für geteiltes Geld, Besitztümer und Eigentum, das man teilen muss, weil es beiden gehört.
Wir können es auch so verstehen, dass es auf dem Haus aufbaut, das vor ihm stand. Das vorherige 7. Haus ist der Ort, an dem wir eine Beziehung eingegangen sind. Daher ist das 8. Haus all das, was passiert, wenn die Zeit vergeht und diese Beziehungen enger werden.
Das 8. Haus umfasst:
Geteiltes Geld (einschließlich Steuern, Schulden und Erbschaften) und alle Machtkämpfe, die mit dem Teilen von Machtquellen mit einer anderen Person einhergehen. Intimität: Wenn Beziehungen sexuell, emotional, körperlich und finanziell intimer werden als andere.
Dunkle, anstößige und tabuisierte Themen wie Tod, Sex, Religion, Politik, Okkultismus und Verbrechen. Und natürlich Geheimnisse, Verdächtigungen und Verschwörungen.
9. Haus
Im gegenüberliegenden Bereich des 3. Hauses haben wir gelernt, wie wir denken, sprechen und uns in unserer unmittelbaren Umgebung bewegen, wobei wir uns an das Vertraute und unsere eigene Sichtweise halten. Jetzt, im 9. Haus, wagen wir uns aus unserer eigenen Perspektive heraus und sehen die Welt mit den Augen anderer Menschen. Dies ist ein Haus des Verstehens und der Erweiterung. Es ist der Ort, an dem wir versuchen, Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu geben, und an dem wir tiefgründige Themen studieren und unsere eigenen Einsichten in die Welt anbieten.
Dieses Haus ist für diese Bereiche zuständig:
- Öffnung des Geistes für neue, fremde Ideen, Sichtweisen und Weltanschauungen
- Fernreisen, d.h. Reisen weg vom Vertrauten und hin zum Fernen oder Exotischen
- Überzeugungen: Philosophie, Ideen, Politik, Religion, Spiritualität, Erleuchtung
- Höhere Bildung, die Lehrer, geistige Führer, das schulische Umfeld, die Mitschüler sowie Zweitsprachen beschreibt.
10. Haus
Hier vereinigst du dich wieder mit dem Kollektiv und verlierst, wer du bist, um ein prominenteres Mitglied der Gesellschaft zu werden. Dein 10. Haus ist das Haus deiner Karriere und deines öffentlichen Lebens. Deine Karriere, in diesem Sinne, ist nicht nur dein gewählter Beruf. Es ist die Rolle in der Gesellschaft, die wir ausfüllen, als die wir gesehen werden wollen, der Titel, den wir haben wollen, und die Machtposition, die wir haben wollen.
Als das Haus, das dem 4. gegenübersteht, sind die Planeten im 10. unausweichlich öffentlich. Sie stehen für die Zukunft, für Bestrebungen und Ziele. Es geht dabei nicht nur um deinen Status: Macht, Ansehen, Beliebtheit, Reichtum, sondern auch um eine soziale Hierarchie. Außerdem auch Autoritätspersonen wie Eltern, Lehrer, Gemeindevorsteher, Arbeitgeber und deine Beziehung zu denen, die Macht haben.
11. Haus
Wenn du auf dieses Haus schaust, siehst du, wie leicht du Freunde findest, welchen Gruppen du angehörst und wohin sich die Gesellschaft entwickelt. Wie schon im 7. Haus, verbindet man seine persönliche Identität mit anderen Menschen. Aber dieses Mal ist es nicht eine intime Partnerschaft, sondern eine Gruppe mit vielen anderen Menschen.
Das 11. Haus steht also für Gruppenverbände (Gemeinschaften, Vereinigungen, Clubs, Bruderschaften, Zusammenschlüsse, Netzwerke) und dafür, wie du innerhalb einer Gruppendynamik agierst. Ebenso wie die Gesellschaft im Allgemeinen (Nation, Zivilisation, Stamm).
12. Haus
Im 12. erschliessen wir die tieferen emotionalen Antriebe und Impulse unserer Gesellschaft. Wenn du in die Dunkelheit deines emotionalen Verstandes hinabsteigst, entdeckst du schließlich, wie du mit der gesamten Schöpfung verflochten bist, und umgekehrt.
Das 12. Haus steht also für: Das Leben vor der Geburt und frühere Lebenszeiten. Die Wiedergeburt oder das Leben nach dem Tod. Teile von dir, die in der kollektiven Identität weiterleben, lange nachdem du gestorben bist. Das Unterbewusstsein und alles, was darin enthalten ist. Deine Träume, Phantasie, Symbolik, übersinnliche Kräfte, die wahrgenommenen Wirkungen von Drogen und Alkohol. Das kollektive Bewusstsein. Gefängnisse und Irrenhäuser, in denen man in einem Netzwerk gefangen ist, das sowohl isoliert als auch miteinander verbunden ist.
