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12 Gründe, warum Menschen ihre emotionalen Wunden nicht teilen

12 Gründe, warum Menschen ihre emotionalen Wunden nicht teilen

Emotionale Wunden zu teilen, fällt vielen Menschen schwer, selbst mit denjenigen, die ihnen am nächsten stehen.

Oft ziehen sie sich zurück, weil sie Angst vor Verurteilung, Ablehnung oder dem erneuten Aufreißen alter Wunden haben.

Es gibt ein tief verwurzeltes Bedürfnis, den eigenen inneren Schmerz zu schützen, denn sich anderen zu öffnen, bedeutet, die verletzlichsten Seiten von sich selbst zu zeigen.

Manche Menschen glauben auch, dass sie andere nicht mit ihren Problemen belasten sollten oder dass sie einfach nicht verstanden werden. Scham, Schuldgefühle und Unsicherheit können diesen Prozess zusätzlich erschweren, was zu einem Kreislauf aus Einsamkeit und Isolation führt.

Es gibt viele verschiedene Ursachen für Traumata und auch viele verschiedene Gründe, warum Menschen darüber schweigen. Damit du diesen Zustand besser verstehst, haben wir die zwölf häufigsten aufgelistet. 

1. Vernachlässigung ist leider normalisiert

Missbrauch und familiäre Dysfunktion gehören zum Alltag vieler Menschen. Sie sind so normalisiert, dass man sie fast nie bemerkt oder auch wenn man sie bemerkt, werden sie in der Regel ignoriert. 

In meisten Fällen erkennt man erst viel später, dass seine Erlebnisse aus der Kindheit oder einer anderen Lebensphase tatsächlich traumatische Erfahrungen waren.

Emotionales Trauma zeigt sich oft in Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten, Depressionen, Schamgefühlen, Schlafstörungen, Angstzuständen und selbstzerstörerischem Verhalten.

Wenn man sich dessen nicht bewusst ist, kann es schwer sein, darüber zu sprechen. Doch je mehr man seine Geschichte teilt, desto klarer wird, dass solche Erlebnisse nicht normal, sondern traumatisch sind und dass man sie nur durch Gespräche überwinden kann.

2. Du warst dir selbst keine Priorität

Es gibt immer etwas Wichtigeres. Du und deine Bedürfnisse kommen immer auf der letzten Stelle, oder? 

Falls du oftmals Sätze wie „Nein, das ist jetzt total unwichtig“ oder „Was werden sie sagen, wenn ich dies und das tue?“ ausgesprochen hast, dann befindest du dich in dieser Gruppe.

Besonders Frauen sind in unserer Kultur oft Opfer von patriarchalen Erwartungen, die sie ohne zu hinterfragen übernommen haben. Generationen von Frauen haben gelernt, ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu ignorieren, um anderen zu dienen. Sie wurden nie gefragt, was sie wirklich brauchen. 

Daher haben sie sich davon entwöhnt, über ihre Wünsche zu sprechen, etwas zu verlangen und somit auch über ihre Probleme zu reden.

3. Du warst derjenige, der nur „Aufmerksamkeit erregen möchte“

Dies ist eng mit der Angst verbunden, dass dich die Leute verurteilen oder schlecht über dich sprechen werden. Es wird oft gedacht, dass emotionale Menschen verrückt und egoistisch sind, was natürlich totaler Unsinn ist.

 Solche abwertenden Kommentare führen dazu, dass Betroffene an ihre eigenen Gefühle zweifeln und beginnen, sich selbst zu unterdrücken. Diese Stigmatisierung verstärkt das Schweigen und verhindert, dass Menschen sich öffnen und Hilfe suchen.

Es ist völlig normal, Symptome eines Traumas zu haben, wenn man etwas Schlimmes erlebt hat. Obwohl unsere Generation anfängt, gegen diese Stigmatisierung zu kämpfen, liegt noch ein weiter Weg vor uns.

4. Du denkst, niemand kann dich verstehen

Wenn du von Dysfunktion umgeben bist, erscheint sie oft als normal. Falls es dir zudem noch scheint, dass alle anderen besser leben und keine solchen Probleme haben, fällt es schwer zu glauben, dass jemand deine Erfahrungen verstehen könnte.

Doch du musst wissen, dass du nicht allein bist. Da draußen gibt es viele Personen, die ähnliche Situationen erlebt haben und diese Erkenntnis ist wie ein befreiender Atemzug.

Es gibt jedoch auch Menschen, die es nicht verstehen, und es ist in Ordnung, wenn nicht jeder deine Situation nachvollziehen kann. Das musst du auch akzeptieren. Konzentriere dich vor allem darauf, dich mit Menschen zu umgeben, die deine Batterien aufladen.

5. Deine Mutter folgte den gleichen Mustern

Falls du als Kind beobachtet hast, wie deine Mutter (oder wer auch immer dein Vormund war) alles, was sie auf emotionaler Ebene brauchte, einfach ignoriert hat.

Sie hat nie um etwas gebeten, und auch der Vater hat nie nach ihren Gefühlen gefragt. Diese Muster habe ich übernommen und jahrelang miterlebt, wie die Mutter ihre Erlebnisse schweigend ertrug und dennoch für alle da war, als wäre alles in Ordnung.

Es ist wichtig, die Muster unserer Eltern zu reflektieren, um nicht in unseren Beziehungen dasselbe Verhalten zu zeigen. Emotionale Traumata zu verbergen, nutzt niemandem – am wenigsten dir selbst.

6. Doch was werden die anderen sagen?

Wie oft hast du dir diese Frage gestellt? Zu oft, oder? Und für welche Aspekte des Lebens? Für zu viele, oder?

Es ist mir total unklar warum, aber Menschen verhalten sich so, als ob das Ansehen in der Gesellschaft wichtiger sei als ihr Wohlbefinden. 

Dieser Gedanke hindert viele daran, ihre Träume zu verfolgen, Beziehungen einzugehen oder Hilfe zu suchen.

Themen wie Depressionen oder Angstzustände werden oft unter den Teppich gekehrt, um das Bild nach außen nicht zu zerstören.

Die Leute werden sowieso reden – deine mentale Gesundheit sollte stets Priorität haben.

7. Du denkst, alles das gehört zur Liebe

In vielen Gemeinschaften, insbesondere bei Frauen, sind solche Gedanken weit verbreitet. Die Denkweise, dass die Frauen mehr ertragen, sich dem Partner und dem Kind anpassen und für alles verantwortlich sein müssen, ist sowohl unsinnig als auch gefährlich.

Viele Frauen akzeptieren und leiden emotionalen Schmerz, um ihre Stärke zu beweisen. Doch das Ertragen auf Kosten der eigenen mentalen Gesundheit ist nicht gerechtfertigt. Deine Stärke spürt man durch alle anderen Handlungen und Fähigkeiten.

Man verdient es, gehört und verstanden zu werden. Liebe bedeutet nicht, alles zu dulden. Nicht zu ertragen bedeutet nicht, dass man die Person nicht liebt, sondern dass man sich selbst respektiert.

8. Wo soll ich überhaupt anfangen?

Es passiert oft, dass man sich seiner traumatischen Geschichte bzw. ihres Einflusses auf sein Leben bewusst ist, doch man weiß einfach nicht, was bei der Heilung helfen könnte.

Falls du einige Symptome bemerkst oder fühlst, die deine Tätigkeit im Alltag stören, lass dich nicht einreden, dass es normal ist. Finde eine Person, der du vertraust und teile deine Gedanken und Gefühle mit ihr. Gib auf keinen Fall die Suche nach professioneller Hilfe auf. 

9. Die Gewohnheit, zu schweigen

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Es wurde schon erwähnt, dass Themen wie Missbrauch, Vernachlässigung und familiäre Probleme verschwiegen werden. Man lernt es schon in der Kindheit. Eltern vermeiden es oft, über schwierige Themen oder Probleme vor anderen zu sprechen. Man betont nur das, worauf die Familie stolz sein kann.

Es ist fast selbstverständlich, dass wir unsere traumatischen Erfahrungen verdrängen. Doch das darf nicht so sein. 

Viele merken erst spät, dass sie in einem ungesunden Umfeld groß geworden sind. Es ist entscheidend, diese Kultur des Schweigens zu brechen und diese Probleme offen anzusprechen, denn sie prägen unser Leben. 

10. Du denkst, du musst es allein durchleben

Vielleicht glaubst du, dass du auch jetzt alles alleine bewältigen musst, nachdem du emotional weitgehend allein gestellt warst. Möglicherweise empfindest du Schuldgefühle für das Geschehene und bemühst dich, den Schmerz allein zu ertragen, ihn zu neutralisieren und zu vergessen.

Oder du möchtest darüber reden, aber du bist gerade nicht in der Lage, eine richtige Person für das Gespräch zu finden.

Doch gib nicht auf. Es muss mindestens eine Person auf der Welt existieren, die dir helfen wird. Außerdem haben sich viele Menschen über soziale Medien mit verschiedenen Organisationen und Experten vernetzt.

Letztes Jahr erkannten dank der Brown Girl Trauma-Community Tausende, dass sie nicht allein sind. 

11. Ist die Vergangenheit nicht vergangen?

Vielleicht siehst du keinen Sinn darin, über traumatische Erlebnisse zu sprechen, die dir in der Vergangenheit passierten. Aber glaub mir, obwohl du es überwunden hast und jetzt ein erfülltes Leben hast, prägen sie dich noch immer. 

Natürlich ist es sehr schwer, das Ganze nochmal zu durchleben. Jedoch ist es notwendig und die einzige Langzeitlösung.

Darüber zu sprechen hilft dir, die Ursprünge deiner Symptome zu verstehen und falsche Überzeugungen, die du entwickelt hast, loszulassen. Vor allem aber hilft es dir zu erkennen, dass du mehr bist als dein Trauma.

12. Dir ist vielleicht nicht bewusst, dass deine emotionalen Symptome eine Reaktion auf das erlebte Trauma sind

Wenn solche Emotionen in deinem Umfeld als normal gelten, kannst du sie nicht mit einer traumatischen Erfahrung in Verbindung bringen.

Besonders wenn emotionaler Missbrauch durch Eltern zur Normalität gehört und als eine vorübergehende Phase betrachtet wird, bleibt er oft unbemerkt.

Es ist entscheidend, auf deinen Körper zu hören und seinen „Anweisungen“ zu folgen. 

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