Skip to Content

15 Verhaltensweisen der Erwachsene, die wenig Zuneigung als Kinder bekommen hatten

15 Verhaltensweisen der Erwachsene, die wenig Zuneigung als Kinder bekommen hatten

Hast du dich schon einmal gefragt, warum dir Nähe manchmal schwerfällt oder weshalb du in Beziehungen immer wieder dieselben Muster erlebst?

Oft liegen die Antworten in der frühen Kindheit verbogen. Wenn wir damals kaum Zuneigung erfahren haben, sei es durch fehlende Umarmungen, aufmunternde Worte oder einfache Aufmerksamkeit, hinterlässt das Spuren, die niemand sehen kann, die uns aber ein Leben lang begleiten.

Man glaubt, mit den Jahren würden diese Narben verblassen, doch die Wahrheit sieht anders aus. Sie tauchen später wieder auf, versteckt in unseren Unsicherheiten, in unserem Umgang mit Liebe oder in dem Bild, das wir von uns selbst haben.

Genau deshalb ist es so wichtig, zu verstehen, wie eng Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft sind. 

Das sind typische Verhaltensweisen vernachlässigter Kinder:

Der Drang, immer mehr zu leisten

4 Dinge, die uns davon abhalten, glücklich zu sein
shutterstock

Menschen, die in ihrer Kindheit zu wenig Wärme und Anerkennung bekommen haben, neigen oft dazu, sich im Erwachsenenalter über Leistungen zu definieren.

Sie wollen beweisen, dass sie etwas wert sind. Daher suchen sie Bestätigung durch unterschiedliche Erfolge: im Beruf, im Studium oder im Privatleben.

Dieser innere Antrieb wirkt nach außen wie Ehrgeiz und Zielstrebigkeit, doch im Kern steckt häufig ein tiefes Bedürfnis nach Anerkennung, die ihnen früher gefehlt hat.

Ständige Aktivität und das Streben nach Perfektion sind für sie ein Weg, innere Unsicherheiten zu überdecken. Das Gefühl, niemals genug zu sein, kann sie antreiben, immer noch ein Stück weiterzugehen.

Was für andere beeindruckend wirkt, ist für Betroffene oft ein Versuch, die Leere der Kindheit auszugleichen.

Immer für andere da – oft auf eigene Kosten

shutterstock

Wer in seiner Kindheit zu wenig Zuneigung erfahren hat, entwickelt häufig die Tendenz, es allein recht machen zu wollen. Um sich wertvoll zu fühlen, stellen solche Menschen die Bedürfnisse anderer oft über ihre eigenen – selbst dann, wenn es ihnen schadet.

Dahinter steckt das stille Hoffen, endlich die Anerkennung und Nähe zu bekommen, die früher fehlte. 

Solche Menschen sagen selten „Nein“, sie bemühen sich um Harmonie und opfern dafür nicht selten ihr eigenes Wohlbefinden.

Dieses Verhalten wirkt auf den ersten Blick fürsorglich und selbstlos, doch im Inneren ist es oft ein verzweifelter Versuch, Liebe und Bestätigung zu gewinnen.

Starke Selbstkritik

shutterstock

Diese Menschen gehen auch besonders kritisch mit sich selbst um. Statt sich mit Mitgefühl zu begegnen, hören sie eine innere Stimme, die ständig mahnt: „Ich bin nicht gut genug“ und „Ich muss einfach besser sein“.

Diese Gedanken wurzeln in den fehlenden Bestätigungen aus der frühen Zeit, in der lobende oder aufbauende Worte kaum vorhanden waren.

Das Ergebnis ist ein ständiger Druck, alles perfekt machen zu wollen, begleitet von Schuldgefühlen, wenn die eigenen Ansprüche nicht erfüllt werden.

Dieses Muster erschwert es, die Erfolge wirklich zu genießen, weil sofort der nächste Mangel im Vordergrund steht. Der Weg aus dieser inneren Strenge führt oft erst über das Erkennen, dass der Ursprung nicht im Jetzt liegt, sondern tief in der Vergangenheit verankert ist.

Gefühle außer Kontrolle

shutterstock

Menschen, die als Kinder kaum emotionale Unterstützung erhielten, haben es oft schwer, ihre Gefühle im Erwachsenenalter in Balance zu halten.

Weil sie nie gelernt haben, wie man mit starken Emotionen umgeht, schwanken sie schnell zwischen extremer Anspannung und plötzlicher Gereiztheit.

Stimmungsschwankungen oder heftige Gefühlsausbrüche sind häufig die Folge. Für ihr Umfeld wirkt das manchmal unberechenbar, doch dahinter verbirgt sich ein innerer Kampf.

Da ist ein Versuch, Emotionen zu ordnen, die sie nie richtig verstehen oder einordnen gelernt haben.

Statt Sicherheit und Stabilität erleben sie innere Unruhe, die ihr Leben stark beeinflussen kann. Erst wenn Betroffene erkennen, dass diese Schwierigkeiten in ihrer Vergangenheit verwurzelt sind, eröffnet sich die Chance, gesündere Wege zu finden, um mit Gefühlen umzugehen und inneren Frieden aufzubauen.

Einsam trotz Gesellschaft

75 tiefgründige Gesprächsanfänge für jede Beziehung
shutterstock

Auch wenn sie von KollegInnen, Freunden oder Familie umgeben sind, bleibt bei ihnen oft das Empfinden, nicht wirklich dazuzugehören.

Dieses innere Alleinsein ist weniger eine Frage äußerer Umstände, sondern vielmehr mit Echo der fehlenden Nähe aus den prägenden Jahren.

Die Sehnsucht nach echter Verbundenheit begleitet sie wie ein Schatten, der nie ganz verschwindet. Oft verstehen sie selbst nicht, warum sie trotz Beziehungen oder sozialer Kontakte diese Leere empfinden.

Gerade dieses unsichtbare Gefühl der Isolation macht es so schwer, Vertrauen aufzubauen. 

Verlorenes Selbstgefühl

shutterstock

Bei solchen Menschen passiert es oft, dass sie mit einem unsicheren oder verwirrten Selbstbild kämpfen. Sie wissen oft nicht genau, wer sie sind oder welche Richtung im Leben sie einschlagen wollen.

Entscheidungen fallen schwer, weil die innere Orientierung und Unterstützung fehlen, die in der Kindheit durch liebevolle Bestätigung aufgebaut werden sollten.

Das schwache Selbstgefühl kann dazu führen, dass sie sich leicht von der Meinung anderer beeinflussen lassen oder ihre eigenen Bedürfnisse ständig hinter den Erwartungen anderer zurückstellen.

Es entsteht dann ein Gefühl der Orientierungslosigkeit, das sowohl berufliche als auch private Bereiche betrifft.

Die eigenen Bedürfnisse nicht erkennen

shutterstock

Erwachsene, die in ihrer Kindheit wenig Aufmerksamkeit und Zuneigung erfahren haben, haben oft Schwierigkeiten, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen.

Weil ihre Wünsche und Gefühle damals kaum Beachtung fanden, fällt es ihnen schwer, im Erwachsenenalter Prioritäten für sich selbst zu setzen.

Grenzen zu ziehen oder klar „nein“ zu sagen, ist in der Regel eine große Herausforderung, da sie es nie gelernt haben, auf sich selbst zu achten.

Da sie sich zu sehr an anderen orientieren und ihre eigenen Wünsche vernachlässigen, kommt es häufig zur Überforderung.

Schwierigkeiten, Zuneigung anzunehmen

shutterstock

Sie tun sich schwer damit, Zuneigung und Aufmerksamkeit zu empfangen. Komplimente, Umarmungen oder freundliche Gesten lösen oft ein unangenehmes Gefühl aus, weil sie nicht gewohnt sind, solche Aufmerksamkeit zu erhalten.

Anstatt sich darüber zu freuen, zweifeln sie manchmal an den Absichten anderer und fühlen sich unwohl. 

Es ist ein Überbleibsel aus der Kindheit, als Anerkennung und Liebe selten oder nur sporadisch gegeben wurden.

Angst vor dem Verlassenwerden

shutterstock

Erwachsene, die in ihrer Kindheit nur wenig Zuwendung erfahren haben, entwickeln häufig eine starke Angst davor, von wichtigen Bezugspersonen verlassen zu werden.

Dieses Gefühl kann sie dazu bringen, sich in Beziehungen zu sehr anzuklemmen oder ins andere Extrem zu gehen und Menschen auf Abstand zu halten, um möglichen Schmerz zu vermeiden.

Hier fehlt es vor allem an emotionaler Sicherheit. 

Beziehungen werden dadurch oft zu einem Balanceakt zwischen Nähe und Selbstschutz.

Schwierigkeiten, anderen zu vertrauen

shutterstock

Noch ein Kampf dieser Menschen ist Vertrauen. Schon früh lernten sie, dass Menschen unzuverlässig oder nicht vertrauenswürdig sein können, und dieses Misstrauen prägt ihr späteres Verhalten.

Selbst wenn ihnen heute Fürsorge und Unterstützung angeboten werden, fällt es ihnen schwer, sich darauf einzulassen, weil Vertrauen für sie fremd erscheint.

Ihre Beziehungen könnten aus diesem Grund stark belastet werden, da Nähe und Intimität nur zögerlich zugelassen werden.

Hyper-Unabhängigkeit

shutterstock

Sie überzeugen sich selbst, dass sie niemals Hilfe brauchen, und bauen so ein Leben auf, das von Selbstständigkeit, aber auch von Einsamkeit geprägt ist.

Diese Hyper-Unabhängigkeit dient als Schutzmechanismus. Wenn sie sich auf niemanden verlassen, können sie auch nicht verletzt oder enttäuscht werden.

Gleichzeitig wird aber das Verhältnis erschwert, da sie Nähe und Unterstützung kaum annehmen wollen.

Erst wenn sie erkennen, dass Hilfe und Verbindung keine Schwäche, sondern ein Teil gesunder Beziehungen sind, können sie lernen, Hilfe anzunehmen und gleichzeitig Selbstständigkeit zu bewahren.

Geringes Selbstwertgefühl

shutterstock

Erwachsene, die in ihrer Kindheit ungenügend Zuneigung erhalten haben, kämpfen häufig mit einem geringen Selbstwertgefühl.

Das Fehlen liebevoller Aufmerksamkeit kann das Gefühl hervorrufen, nicht genug zu sein und einen ständigen inneren Kritiker erzeugen, der das Selbstvertrauen untergräbt.

Sie glauben oft, dass sie keine Liebe oder Aufmerksamkeit verdienen, was dazu führen kann, dass sie sich in Beziehungen mit weniger zufriedengeben, als sie eigentlich verdienen.

Diese Haltung beeinflusst nicht nur ihre Partnerwahl, sondern auch die Art, wie sie sich selbst sehen und behandeln.

Angst vor Verletzlichkeit

shutterstock

Ein weiteres Problem bei diesen Menschen ist die tiefe Angst davor, ihre Gefühle zu zeigen. Für sie kann es beängstigend sein, offen über Emotionen zu sprechen, da sie es als Kinder nie gewohnt waren, dass ihre Gefühle anerkannt oder bestätigt wurden.

Dieses Muster führt dazu, dass sie ihre Emotionen stark zurückhalten und nur selten mit anderen teilen. Nähe und Intimität können dadurch erschwert werden, weil sie sich schützen wollen, um nicht verletzt zu werden.

Normalerweise brauchen sie viel mehr Zeit, emotionale Offenheit zuzulassen und tiefere, vertrauensvolle Beziehungen einzugehen.

Angst vor Ablehnung

13 kleine Dinge, die Angst dich tun lässt
shutterstock

Erwachsene, die in ihrer Kindheit wenig Zuneigung erfahren haben, entwickeln häufig eine starke Angst vor Ablehnung. Sie meiden neue Beziehungen oder nähere Bindungen, aus Sorge, dass sie nicht geschätzt oder gewollt werden.

Diese Furcht kann dazu führen, dass sie sich zurückziehen, vorsichtig agieren oder Chancen auf Nähe und Intimität verpassen. 

Selbst wenn ihnen Zuneigung angeboten wird, bleibt die Unsicherheit oft bestehen, da alte Erfahrungen tief verwurzelt sind.

Kampf mit Entscheidungsangst

shutterstock

Menschen, die eine lange Zeit vernachlässigt wurden, haben gelernt, dass ihre Bedürfnisse und Meinungen keine Bedeutung hatten, und zweifeln deshalb an ihrem eigenen Urteil. Selbst bei alltäglichen Entscheidungen fühlen sie sich unsicher und überfordert, aus Angst, Fehler zu machen oder abgelehnt zu werden.

Dies kann sich auf Beziehungen, Beruf oder Alltag auswirken, da sie wichtige Schritte hinauszögern und den anderen die Kontrolle überlassen.

Diese Menschen müssen daran arbeiten, Vertrauen in sich selbst und ihre eigenen Entscheidungen zu entwickeln, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen, in dem ihre Stimme und Wünsche endlich Gleichgewicht haben.