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Wenn du als Kind übergewichtig warst, kämpfst du als Erwachsener vielleicht mit diesen unsichtbaren Mustern

Wenn du als Kind übergewichtig warst, kämpfst du als Erwachsener vielleicht mit diesen unsichtbaren Mustern

Wer als Kind mit Übergewicht aufgewachsen ist, trägt oft mehr mit sich herum als nur Erinnerungen an Schulpausen oder Arztbesuche.

Es sind kleine Sätze, Blicke, Schamgefühle oder das ständige Bewusstsein, „anders“ zu sein.

Viele Erwachsene, die als Kinder übergewichtig waren, beschreiben später, dass sie nie wirklich aufgehört haben, sich mit ihrem Körper zu beschäftigen – auch dann nicht, wenn das Gewicht längst im Normalbereich lag.

Es bleibt eine Art unsichtbarer Hintergrund, der viele Lebensbereiche beeinflusst: das Verhältnis zu Essen, zu Bewegung, zu sich selbst und zu anderen.

Dieser Text richtet sich nicht an Menschen, die einfach „abnehmen wollen“.

Es geht um die tieferen Gewohnheiten, Emotionen und Denkmuster, die sich in jungen Jahren einprägen – und die oft ein Leben lang bleiben, wenn man sie nicht bewusst erkennt und verändert.

1. Ständiges Denken in „gut“ und „schlecht“ – besonders beim Essen

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Viele Menschen, die als Kind übergewichtig waren, entwickeln ein Schwarz-Weiß-Denken beim Thema Ernährung.

Essen wird in „gut“ oder „schlecht“ eingeteilt, Kalorien werden zur moralischen Bewertung.

Diese Gewohnheit entsteht oft aus jahrelangen Kommentaren, Einschränkungen oder Diäten, die Kinder nicht aus freiem Willen, sondern aus Schuldgefühl heraus erlebten.

Als Erwachsene führt das dazu, dass sie selten einfach „normal“ essen können – jedes Stück Kuchen ist ein innerer Konflikt, jede Mahlzeit eine Entscheidung zwischen Selbstkontrolle und schlechtem Gewissen.

Langfristig schadet diese Denkweise dem Körper- und Selbstbild. Wer gelernt hat, dass Essen mit Schuld verbunden ist, hat oft Schwierigkeiten, auf echte körperliche Signale zu hören.

Die Beziehung zu Lebensmitteln wird rational statt intuitiv – man denkt zu viel, anstatt einfach zu genießen.

2. Übermäßiges Bedürfnis nach Kontrolle

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Ein häufiges Muster im Erwachsenenalter ist das starke Bedürfnis, Dinge zu kontrollieren – Gewicht, Aussehen, Alltag, Beziehungen.

Dieses Kontrollverhalten hat oft eine emotionale Wurzel: Als Kind fühlte man sich ausgeliefert – dem Urteil anderer, den Blicken, dem Gefühl, nicht zu genügen.

Kontrolle wird dann zu einem Schutzmechanismus. Man glaubt, wenn man alles im Griff hat, wird man endlich akzeptiert.

Doch diese Haltung macht auf Dauer müde. Sie hält dich in einem ständigen Spannungszustand, weil du immer das Gefühl hast, du müsstest mehr leisten, dich mehr anstrengen, dich mehr beweisen.

Menschen, die so geprägt sind, fallen oft in Perfektionismus. Sie fühlen sich schlecht, wenn sie etwas „falsch“ machen – sei es ein verpasster Trainingstag oder ein ungesunder Snack.

Das Problem: Kontrolle ersetzt kein inneres Gleichgewicht. Erst wenn du lernst, loszulassen, kann dein Körper und Geist wirklich zur Ruhe kommen.

3. Emotionales Essen als Bewältigungsstrategie

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Essen war für viele Kinder, die sich abgelehnt fühlten, eine Form von Trost. Wenn andere lachten oder Lehrer etwas Verletzendes sagten, war Essen ein sicherer Ort.

Als Erwachsene bleibt dieses Muster oft bestehen. Man greift nicht aus Hunger zu Schokolade oder Fast Food, sondern weil man Stress, Einsamkeit oder Unsicherheit spürt.

Essen wird zur schnellen Lösung, zur Möglichkeit, Emotionen zu betäuben, ohne sie anzusehen.

Das führt jedoch zu einem Kreislauf aus Schuld, Verzicht und Rückfall. Der eigentliche Schlüssel liegt darin, zu erkennen, dass emotionales Essen keine Schwäche ist, sondern ein Zeichen dafür, dass man gelernt hat, sich selbst zu beruhigen – nur eben auf eine ungesunde Weise.

Der Weg zur Veränderung beginnt, wenn man lernt, auf andere Weise mit Gefühlen umzugehen: reden, schreiben, bewegen, atmen – anstatt sie zu überdecken.

4. Schwierigkeiten mit Selbstakzeptanz

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Menschen, die als Kind mit Gewicht kämpften, haben oft verinnerlicht, dass ihr Wert von ihrem Aussehen abhängt.

Sie wurden bewertet, gehänselt oder „motiviert“ mit Sätzen wie: „Du musst dich einfach mehr anstrengen.“
Diese frühen Botschaften setzen sich tief fest.

Auch wenn sie später abnehmen, bleibt das Gefühl bestehen, nie „gut genug“ zu sein. Selbst ein gesunder Körper fühlt sich dann unvollkommen an.

Sie schauen in den Spiegel und sehen nicht, was sich verändert hat – sie sehen, was noch „nicht perfekt“ ist.

Das führt oft zu Selbstkritik und geringem Selbstwertgefühl, auch außerhalb des Themas Gewicht. Wer sich jahrelang über das eigene Aussehen definiert hat, hat Schwierigkeiten, sich unabhängig davon wertvoll zu fühlen.

Der Weg daraus beginnt, wenn man aufhört, sich zu „bewerten“, und stattdessen beginnt, sich zu sehen – als Mensch mit Stärken, Fehlern und Geschichte, nicht als Körper, der ständig etwas leisten muss.

5. Der Drang, es allen recht zu machen

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Kinder, die sich anders fühlten, versuchten oft, durch gutes Benehmen, Humor oder Hilfsbereitschaft Anerkennung zu bekommen.

Als Erwachsene übernehmen sie diese Gewohnheit – sie wollen gefallen, Konflikte vermeiden und suchen ständig nach Bestätigung.

Dieses Verhalten ist verständlich, denn es entspringt dem Wunsch, endlich dazuzugehören. Doch es führt dazu, dass man sich selbst vernachlässigt.

Wer immer allen gefallen will, weiß irgendwann nicht mehr, was er selbst wirklich will.

Viele ehemalige übergewichtige Kinder werden später zu überangepassten Erwachsenen. Sie haben Schwierigkeiten, „Nein“ zu sagen, weil sie unbewusst Angst haben, wieder abgelehnt zu werden.

Selbstfürsorge bedeutet hier, das Gegenteil zu lernen: Grenzen zu setzen, ohne schlechtes Gewissen. Zu verstehen, dass du niemandem etwas beweisen musst, um liebenswert zu sein.

6. Ein verzerrtes Körpergefühl – unabhängig vom tatsächlichen Gewicht

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Selbst nach vielen Jahren kann das Bild, das man als Kind von sich hatte, im Kopf bleiben. Man sieht sich immer noch „dicker“ oder „unattraktiver“, auch wenn die Realität längst anders ist.

Dieses sogenannte „Phantomkörpergefühl“ ist weit verbreitet. Es entsteht, weil das Gehirn über Jahre hinweg ein bestimmtes Selbstbild gespeichert hat.

Selbst dann, wenn man äußerlich komplett anders aussieht, reagiert das innere Selbstbild noch auf die alte Erfahrung.

Das führt dazu, dass man Komplimente nicht glauben kann oder Fotos meidet, obwohl man objektiv gut aussieht.

Die Lösung liegt nicht in weiteren Diäten, sondern im bewussten Neuaufbau des Selbstbildes: den Körper als Partner zu sehen, nicht als Gegner.

Achtsamkeit, Bewegung ohne Leistungsdruck und liebevolle Selbstgespräche helfen, das Bild langsam zu verändern.

Fazit: Was dein Verhältnis zu deinem Körper wirklich sagt

Wenn du dich in vielem davon wiedererkennst, bedeutet das nicht, dass du „kaputt“ bist oder dass du deine Vergangenheit nie loswirst.

Es bedeutet, dass du ein Mensch bist, der gelernt hat, mit schwierigen Erfahrungen umzugehen – auf die Art, die damals möglich war.

Diese alten Muster waren einmal Schutz. Heute dürfen sie gehen.

Du kannst lernen, Essen wieder als Nahrung statt als Feind zu sehen. Du kannst Kontrolle durch Vertrauen ersetzen, Perfektionismus durch Akzeptanz.

Der entscheidende Schritt ist, zu erkennen, dass dein Körper nicht dein Gegner ist – sondern dein Zuhause.

Dein Wert hängt nicht davon ab, wie du aussiehst oder was du wiegst. Er liegt in deiner Geschichte, deiner Stärke und der Art, wie du trotz allem weitergehst.

Man kann nicht immer beeinflussen, wie man angefangen hat – aber man kann bestimmen, wie man weiterlebt.