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Wenn Arbeit dich krank macht: 6 Dinge, die du tust, ohne zu merken, dass sie dich kaputt machen

Es beginnt leise. Man denkt, man sei motiviert. Pflichterfüllt. Kollegial.

Man bleibt länger, antwortet noch schnell auf Nachrichten, übernimmt freiwillig ein zusätzliches Projekt.

Man will helfen, gesehen werden, dazugehören. Und merkt gar nicht, wie man Schritt für Schritt sich selbst dabei verliert.

So erging es vielen – auch Christie Sausa, die erkannte, wie tief sie sich in eine Spirale aus scheinbar harmlosen Arbeitsmustern manövriert hatte.

Die Dinge, die sie für normal hielt, waren in Wahrheit der Anfang von etwas Zermürbendem.

Und genau das ist das Problem: Wir leben in einer Gesellschaft, die Überlastung als Stärke verkauft. 

Früh kommen, spät gehen, immer erreichbar – das klingt nach Engagement, ist aber oft schlicht Selbstausbeutung.

In diesem Text geht es um vier Verhaltensweisen, die nach außen „fleißig“ wirken – aber innen alles aufzehren.

Verhaltensweisen, die einen still ausbrennen, ohne dass man es rechtzeitig merkt. Es ist Zeit, sie zu entlarven – und sich selbst wieder zu schützen.

1. Ständig erreichbar sein – als wäre man nie wirklich fertig

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Es wirkt so harmlos: „Ich bin nur kurz erreichbar, falls was ist.“ Doch daraus wird ein Dauerzustand.

Das Smartphone liegt neben dem Bett, der Laptop bleibt auch am Wochenende offen.

Der Kopf kommt nie wirklich zur Ruhe.

Wenn man ständig in Alarmbereitschaft lebt, hat der Körper keine Chance, sich zu regenerieren.

Die innere Unruhe bleibt, selbst wenn man äußerlich gerade nichts zu tun hat.

Was man oft denkt: „Ich bin engagiert, das fällt sicher positiv auf.“

Was wirklich passiert: Man verliert die Fähigkeit, abzuschalten.

Die Reizschwelle sinkt. Und irgendwann bricht man zusammen – körperlich oder seelisch.

Was hilft: Feste Zeiten für Erreichbarkeit. Kein „nur kurz reinschauen“.

Das Handy nach Feierabend aus der Reichweite legen.

Wieder lernen, echte Pausen zu machen – nicht nur physisch, sondern auch geistig.

2. Alles perfekt machen wollen – und dabei innerlich kollabieren

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Perfektionismus klingt auf den ersten Blick nach Ehrgeiz.

Doch in Wahrheit ist es oft Angst – vor Fehlern, vor Kritik, davor, nicht zu genügen.

Also investiert man mehr Zeit, mehr Energie, mehr Kontrolle. Und verliert sich dabei selbst.

Die To-do-Liste wird nie leer, weil sie ständig neu ergänzt wird.

Ein Projekt ist nie wirklich abgeschlossen, weil man noch „etwas optimieren“ könnte.

Was man glaubt: „Nur wenn ich es perfekt mache, bin ich gut genug.“

Was passiert: Man zögert Entscheidungen hinaus, überarbeitet sich – und ist trotzdem nie zufrieden.

Was hilft: Sich bewusst für „gut genug“ entscheiden. Fehler als Entwicklung sehen.

Die eigene Leistung nicht über Selbstoptimierung definieren.

Und erkennen: Man muss nicht immer perfekt sein – und kann trotzdem wertvoll sein.

3. Verantwortung für alles übernehmen – und sich dabei selbst vergessen

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Wer kennt das nicht? Kolleg*innen brauchen Hilfe – man springt ein.

Ein Projekt stockt – man übernimmt. Die Chefin lobt, weil man „immer da ist“.

Und irgendwann ist man der Knotenpunkt für alles – nur sich selbst verliert man völlig aus dem Blick.

Hilfsbereitschaft ist schön – solange sie nicht zur Selbstverleugnung führt.

Wer immer „ja“ sagt, hat irgendwann keinen Platz mehr für das eigene „Ich“.

Was man sich einredet: „Wenn ich es nicht mache, bleibt es liegen.“

Was man überhört: Die eigene Stimme, die nach Entlastung ruft.

Was hilft: Grenzen setzen – auch wenn es schwerfällt. Verantwortung teilen, „nein“ sagen, sich selbst ernst nehmen.

Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man nicht alles schafft – sondern von gesunder Selbsteinschätzung.

4. Sich durch Lob definieren – bis man ohne Applaus nicht mehr kann

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Ein „Gut gemacht“ fühlt sich wunderbar an. Es bestätigt, dass man gesehen wird, dass die Mühe zählt.

Doch was, wenn man dieses Lob braucht, um sich überhaupt wertvoll zu fühlen?

Dann wird jede Leistung zur Währung für Selbstwert – und jede Kritik zur inneren Katastrophe.

Man arbeitet nicht mehr aus Freude oder Sinn – sondern aus Angst, nicht mehr zu genügen.

Man verliert das Gespür dafür, was man selbst will.

Was man meint: „Ich brauche nur ein bisschen Anerkennung.“

Was es wirklich ist: Eine Abhängigkeit, die langsam aushöhlt.

Was hilft: Den Blick nach innen richten. Eigene Werte definieren.

Lernen, sich selbst stolz zu machen – unabhängig von äußeren Stimmen.

Es geht nicht darum, nie Lob zu wollen – sondern nicht davon abhängig zu sein.

5. Pausen nur als Belohnung sehen – statt als Notwendigkeit

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„Ich gönn mir erst Pause, wenn alles erledigt ist.“ Klingt vernünftig – ist aber ein Trugschluss.

In der Realität wird nie alles fertig sein.

Es kommt immer was Neues dazu. Wer Pausen auf später verschiebt, verschiebt auch Erholung, Klarheit, Gesundheit.

Der Körper braucht Pausen nicht als Bonus – sondern als Basis.

Wer zu lange ignoriert, was er braucht, wird früher oder später dazu gezwungen: durch Erschöpfung, Krankheit, Zusammenbruch.

Was man oft denkt: „Ich halte noch kurz durch.“

Was man vergisst: Dass man irgendwann nichts mehr zu halten hat.

Was hilft: Pausen planen – wie Termine. Regelmäßig atmen, rausgehen, sich abgrenzen.

Und vor allem: sich selbst erlauben, nicht immer produktiv zu sein. Der Mensch ist keine Maschine.

6. Emotionale Alarmzeichen übergehen – weil man „funktionieren“ will

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Reizbarkeit, Schlafprobleme, ständiger Druck im Brustkorb – das sind keine Kleinigkeiten.

Es sind Signale des Körpers. Doch wer im Funktionsmodus lebt, ignoriert sie oft. „Wird schon wieder“, sagt man sich. Und läuft weiter – bis nichts mehr geht.

Emotionale Warnzeichen sind keine Schwäche.

Sie sind Hinweise. Auf Überforderung. Auf Ungleichgewicht. Auf ein „So geht’s nicht mehr“.

Was man sich einredet: „Ich muss da durch, das machen andere auch.“

Was man dabei verlernt: Auf sich selbst zu hören.

Was hilft: Sich trauen, innezuhalten. Hilfe annehmen – bei Bedarf auch professionelle.

Emotionen ernst nehmen, sie nicht wegdrücken. Niemand ist stark, weil er alles ignoriert. Stärke heißt: sich selbst wieder zuhören.

Fazit: Der Preis fürs „Normalsein“ ist oft zu hoch

Viele von uns wurden so sozialisiert: „Reiß dich zusammen.

Gib dein Bestes. Sei engagiert.“ Doch was, wenn dieses „Beste“ nur dazu führt, dass man sich selbst verliert?

Burnout kommt nicht plötzlich. Er kommt in kleinen Schritten – und oft mit Verhaltensweisen, die lange als normal galten.

Ständige Erreichbarkeit. Perfektionismus. Selbstverleugnung. Und das Gefühl, immer noch mehr geben zu müssen.

Doch man ist nicht faul, wenn man Pause macht.

Man ist nicht schwach, wenn man Hilfe braucht. Und man ist nicht egoistisch, wenn man Grenzen zieht.

Man ist gesund. Echt. Und auf dem Weg zurück zu sich selbst.

Denn das, was als „normal“ gilt, darf hinterfragt werden.

Und manchmal ist genau das der Anfang von echter Stärke.

Von einem Leben, das nicht nur funktioniert – sondern sich wieder richtig anfühlt.