Man sagt, gute Grenzen machen gute Nachbarn. Ich sage, dass gute persönliche Grenzen großartige zwischenmenschliche und berufliche Beziehungen schaffen.
Respekt muss man anderen Personen gegenüber zeigen, aber man muss es auch bekommen.
Und da gibt es keine Ausnahmen.
Manche Menschen haben das Bedürfnis, es anderen recht zu machen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass sie, wenn sie zu allem „Ja“ sagen, auch zu etwas anderem „Nein“ sagen, das ihnen ebenso wichtig sein könnte.
Das ist ein eindeutiges Zeichen, dass diese Person sich selbst nicht respektiert und nur der anderen Person dient, wenn sie sie braucht.
Dies kann sich sowohl auf persönliche als auch auf berufliche Beziehungen auswirken.
Du musst eine Sache wissen und sie immer im Gedanken haben. Wenn dir kein Respekt gezeigt wird, musst du Grenzen setzen.
Aber damit dir Respekt von anderen Personen gezeigt wird, musst du zuerst dich selbst respektieren.
Dann werden dich bestimmt auch alle andere schätzen.
1. Erkenne, warum du das unerwünschte Verhalten zulässt
Zunächst ist es wichtig, die eigene Rolle bei der wiederkehrenden persönlichen Grenzverletzung herauszufinden.
Denke darüber nach, wenn du allein und in der Stille bist. Versuche es, zu erkennen, was ein solches Verhalten dir gegenüber ermöglicht.
Ermöglichst du die Grenzverletzung? Tust du etwas, das darauf hindeutet, dass du nicht konsequent bist? Respektierst du deine eigenen Grenzen?
Verzeihst du alles, was dir andere Menschen antun. Sagst du immer Sätze wie „Ich werde das nicht mehr tolerieren, das ist deine letzte Chance!“ und wiederholst das immer wieder, wenn die andere Person deine Grenzen überschreitet?
Wie viele Menschen könnte man meinen, dass die eigenen Grenzen für andere geschaffen werden, aber das ist ein weit verbreiteter Irrtum.
Und wie?
Deine Grenzen spiegeln deine Werte wider – sie sollten sich auf dich konzentrieren, nicht auf andere!
Bestimme deine Grenzen nach deinem Verstehen der Dinge und danach, wie du dich dabei fühlst.
Sag einfach und klar, was dich stört und was du niemandem verzeihen wirst.
Und deine Worte sind natürlich nicht genug. Du musst nach ihnen auch handeln.
Die Menschen in deinem Leben werden dich in dem Maße respektieren, wie du dich selbst mit dem Respekt behandelst, den du dir wünschst. Die Menschen werden dich nicht ernster nehmen, als du dich selbst nimmst, richtig?
Und wem du wichtig bist, wird er deine Grenzen auch respektieren und sie nicht überschreiten.
Und wer das doch macht, dann weißt du selbst, was zu tun ist.
2. Verstehe deine Bedürfnisse
Vielleicht glaubst du, dass du viel mehr geben musst, als du nehmen kannst, um mit anderen auszukommen oder um die Arbeit zu erledigen, für die du bezahlt wirst.
Vielleicht bist du zu viel darauf, statt auf deine eigene Bedürfnisse fokussiert.
Vielleicht sagst du Dinge wie: „Was auch immer du wählst, wird großartig sein!“ und erklärst dich bereit, Dinge zu tun, die du nicht tun willst und auch nicht tun solltest.
Du versuchst, auf diese Weise dein Bestes zu geben, weil du denkst, dass dich andere Menschen deswegen schätzen werden, weil du beispielsweise bei der Arbeit sehr viel arbeitest und zwar noch mehr, als du es musst und brauchst.
Nein, sie werden dich nur ausnutzen.
Dadurch vermeidest du vielleicht Konflikte mit anderen, aber es kann zu Konflikten in dir selbst führen.
Du wirst unzufrieden sein und sehr schnell wirst du merken, dass andere zu dir kommen, nur wenn sie etwas brauchen.
Wut und Spannung können sich aufbauen, weil du nicht bekommst, was du brauchst, und das kann zu schlechtem Verhalten oder Burnout führen.
Du wirst sehr schnell überfordert sein, weil du viel arbeitest und anderen Menschen immer dienst, wenn sie etwas brauchen.
Es ist viel besser, herauszufinden, was du brauchst, und Strategien zu entwickeln, die sicherstellen, dass deine Bedürfnisse befriedigt werden.
Denke darüber nach, was dich glücklich macht und was du erreichen möchtest. Setze dir deine eigenen Ziele.
Denke an Zeiten, in denen du dich wütend, angespannt oder nachtragend gefühlt hast, oder an Zeiten, in denen dich deine Reaktion auf etwas in Verlegenheit gebracht hat.
Und denke dann nach, was diese Reaktion verursacht hat.
Bestimmt war das diese Überforderung, die nur und ausschließlich du verursacht hast.
Das waren wahrscheinlich Situationen, in denen deine Bedürfnisse nicht befriedigt wurden.
3. Du bist nicht dafür verantwortlich, wie andere über deine Grenzen denken
In vielen Fällen werden Grenzen verstanden und akzeptiert.
In anderen Fällen können sie als persönlicher Angriff empfunden werden.
Du bist diejenige Person, die deine eigene Grenzen setzt und kein anderer Mensch. Deswegen sollte es dir egal sein, was jemand über deine Grenzen und Denkweise denkt.
Eine Person kann defensiv werden oder über diese neue Veränderung jammern.
Sie konnte sagen, dass du eine falsche Entscheidung getroffen hast und dass du noch einmal darüber nachdenken solltest.
Aber wenn du dich dabei gut fühlst, dann solltest du dir keine Gedanken mehr machen.
Du bist nicht dafür verantwortlich, wie jemand auf deine Grenzen reagiert, und du hast auch keine Kontrolle darüber, wie er reagieren wird.
Er kann sie entweder respektieren und akzeptieren oder aus deinem Leben verschwinden.
Ganz einfach.
Es kann jedoch vorteilhaft sein, jemandem eine Grenze zu setzen, wenn er einen guten Tag hat, so dass er für das, was du sagst, empfänglicher ist.
4. Lerne, wie und wann du „Nein“ sagen kannst
Ein weiterer wichtiger – aber schwieriger – Teil der Grenzziehung besteht darin, zu lernen, wie man „Nein“ zu anderen sagt.
Das hört sich vielleicht einfach ein, aber in der Praxis ist das überhaupt nicht der Fall.
Oft haben wir das Gefühl, dass wir anderen eine Antwort auf Dissertationsebene schulden, warum wir diese Aufgabe nicht erledigen, zu dieser Veranstaltung gehen können usw.
Wir haben überhaupt keinen Grund dafür, aber wir tun das von selbst.
Und natürlich werden das die anderen Menschen merken und deine Grenzen nicht respektieren, weil du auch keine hast.
Tatsache ist, dass eine gute Abgrenzung eine Erklärung für sich ist.
Und Respekt wird dir bestimmt gezeigt, wenn deine Grenzen klar gesetzt sind.
„Es tut mir sehr leid, aber ich kann an diesem Wochenende nicht an dem Projekt arbeiten. Ich weiß es zu schätzen, dass du an mich denkst und mir vertraust, aber diesmal nicht!‘ ist eine völlig angemessene Antwort.“
Sei nicht wütend oder aggressiv während deiner Aussage.
Du kannst einen Vorschlag auch nett ablehnen und damit deine Grenzen klar zeigen und setzen.
5. Erwäge, den Kontakt einzuschränken oder keinen Kontakt zu halten
Manchmal besteht die einzige Möglichkeit, sich zu schützen, darin, den Kontakt zu toxischen Menschen, die dich nicht respektieren, zu beenden.
Mit einigen Menschen kann man Grenzen überhaupt nicht setzen. Sie reagieren einfach auf nichts.
Deswegen ist die einzige Lösung diejenige, dass du keinen Kontakt mit diesen Personen mehr hast.
Begrenzter oder kein Kontakt ist nicht dazu gedacht, andere zu bestrafen oder zu manipulieren, sondern ist eine Form der Selbstfürsorge.
Dabei zeigst du, dass du auch an dich selbst denkst und nicht an andere.
Sie sind nicht in deinem Fokus.
Wenn dich jemand körperlich oder seelisch verletzt, bist du es dir selbst schuldig, einen gewissen Abstand zwischen dich und diese Person zu bringen.
Sehe das als eine Verantwortung an, als ein Versprechen, dass du dir selbst erfüllen musst.
Egal, was andere sagen, du musst keine Beziehung zu Familienmitgliedern oder anderen Personen haben, die dir ein schlechtes Gewissen machen.
Dir sollte es am wichtigsten sein, dass du dich bei jeder Sache, die du machst, gut fühlst.
Und nicht, dass du sie erfüllst, weil andere denken, dass du es tun musst.
Familie und Freunde sollen dich aufrichten und unterstützen und dich nicht deprimiert, ängstlich, wütend oder verwirrt zurücklassen.
Natürlich braucht die Entwicklung deiner Grenzen Zeit
Die Entwicklung deiner Grenzen passiert mit der Zeit.
Du kannst deine Persönlichkeit nicht über die Nacht ändern.
Mache dir nicht vor, dass ein paar Krümel oder Scheinbeziehungen, ob romantisch oder nicht, besser sind als Grenzen zu haben.
Grenzen sind notwendig und jeder Mensch muss sie haben.
Viele Menschen fühlen sich am einsamsten, wenn jemand auf ihnen herumtrampelt und sie sich selbst und ihre Selbstachtung aufgeben, um die Dinge am Laufen zu halten.
Das ist es nicht wert, glaub mir!
Wenn du Angst hast, dass du mit Grenzen einsam sein wirst, dann ist das eine Vorhersage, die nicht zutrifft.
Diese Einsamkeit ist viel angenehmer davon, dass dich jemand immer wieder ausnutzt.
Ängste sind es selten. Einsamkeit ist das, was du erlebst, wenn du keine vertrauten Beziehungen hast. Keine Grenzen, keine Nähe.
Du kannst dich auch abpuffern, indem du in deinem Terminkalender Dinge einplanst, die du tun möchtest.
Das wird dich zu einer glücklichen und zufriedenen Person machen.
Glaubst du, dass Einsamkeit gleichbedeutend mit Grenzen ist? Wenn ja, prüfe den umgekehrten Glauben, dass Geselligkeit gleichbedeutend mit Grenzenlosigkeit ist und dich in Gefahr bringt.
Sieht so für dich Kameradschaft wirklich aus? Nirgendwo im Wörterbuch steht neben „Kameradschaft“ auch „Fußabtreter“ oder gar „missbraucht“.
Das ist keine gesunde Beziehung, eine solche „Kameradschaft“ wird dir bestimmt nichts gutes bringen.
Setze Grenzen. Diese musst du haben. Diese sind notwendig.
Wenn du bisher keine hattest, wird sich dein Leben drastisch ändern, wenn du welche setzt.
Naira ist Astrologin, Numerologin, Tarotistin und Theologin, die ihren Bachelor-Abschluss in vergleichender Religionswissenschaft erworben hat.
Sie bloggt und macht seit mehreren Jahren Astrologie-Beratungen.