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Symbiotische Beziehung: Gefahren der Verschmelzung mit dem Partner

Symbiotische Beziehung: Gefahren der Verschmelzung mit dem Partner

Sie sind schon lange in Ihren Partner verliebt und in der Beziehung scheint alles in Ordnung zu sein. Ihr Partner ist Ihnen gegenüber voll und ganz verpflichtet, und Sie fühlen sich geliebt.

Sie fühlen sich extrem glücklich, weil Sie jemanden gefunden haben, der all Ihren Wünschen entspricht.

Auf der anderen Seite macht Sie das aber nicht glücklich. Sie haben den Eindruck, dass Sie Ihre eigenen Bedürfnisse aus den Augen verloren haben und Sie nicht mehr Sie selbst sind.

Sie können nicht mehr zwischen Ihren und den Wünschen Ihres Partners unterscheiden. Sie sind auf eine unerklärliche Weise unzufrieden und sogar deprimiert.

Sie fühlen sich wie in einem Käfig und sie wissen nicht, wie sie in diese Zwickmühle gerate sind.

Falls diese Aussagen Ihren Gemütszustand beschreiben, kann es gutmöglich sein, dass Sie sich in einer symbiotischen Beziehung befinden.

Was ist eine symbiotische Beziehung?

Der Begriff der Symbiose bezeichnet in der Biologie die Verbindung von zwei Organismen unterschiedlicher Arten, die für beide Partner meistens von Nutzen ist.

Der Begriff “symbiotisch” beschreibt in der Psychologie eine intensive Form von Abhängigkeit zwischen den Partnern in einer Beziehung, doch im Gegensatz zu dem biologischen Begriff hat dieser meist eine negative Konotation.

Jeder Mensch war schon mindestens einmal in seinem Leben bis über beide Ohren in jemanden verliebt und hat den Partner ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt.

Besonders am Anfang einer romantischen Beziehung sind die Partner auf natürliche Weise symbiotisch und extrem glücklich, weil sie jemanden gefunden haben, der die gleichen Interessen und Wünschen hat wie sie.

Der Partner wird zum Zentrum des Interesses und sie möchten nur noch ihre Zweisamkeit fernab von Freunden und Familienmitgliedern genießen.

In einer symbiotischen Beziehung kommt es zu einer Verschmelzung mit dem Partner, wobei beide ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit opfern und in eine völlige Abhängigkeit voneinander geraten.

Die Partner verlieren dadurch sich selbst und ihre Individualität, denn sie befinden sich in einer Art der Beziehung, in der zwei Menschen als eine Person funktionieren.

Im Gegensatz zum biologischen Begriff bezieht er sich jedoch auf ein ungesundes Beziehungsmuster, da es sich bei einem Paar um zwei verschiedene Menschen handelt, die ihr Selbst bewahren müssen, damit beide ihre Individualität und ihre unterschiedlichen Bedürfnisse zum Ausdruck bringen können.

Symbiotische Beziehung vs. gesunde Beziehung

Alle Paare wollen möglichst viel Zeit miteinander verbringen, aber eine reife und gesunde Beziehung ist eine Beziehung, in der Ihnen nicht das entzogen wird, was Ihre Persönlichkeit ausmacht.

In einer gesunden Beziehung sollten sich die beiden Partner gegenseitig unterstützen und einander dazu motivieren, gemeinsam zu wachsen und das zu genießen, was sie glücklich macht, denn nur auf diese Weise kann eine tiefe und untrennbare Bindung entstehen.

Die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde Beziehung ist ein gesunder Menschenverstand.  

Außerdem beruht eine gesunde Beziehung auf Liebe, Respekt, Wertschätzung und Stabilität, in der beide Partner viel Freiraum haben, um sich selbst zu entfalten und sie selbst zu sein.

In einer gesunden Beziehung steht es jedem Einzelnen frei, Platz im Leben des anderen einzunehmen, und jeder Mensch hat ein Gleichgewicht in seinem eigenen Leben.   

Die Partner in einer gesunden Beziehung verändern sich nicht völlig, wenn sie eine neue Beziehung eingehen, sondern sie bewahren ihre Individualität und ihre persönlichen Ansichten und Ziele. 

Sie erhalten ihre Freundschaften, Hobbys und Karrieren aufrecht, mit der Absicht, ihre persönlichen Interessen zu erhalten, denn erst auf diese Weise ist es möglich, eine gesunde und ausgeglichene Beziehung aufzubauen. 

Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der symbiotischen Beziehung um eine ungesunde Beziehung, bei der es aufgrund der Abhängigkeit eines Partner zum Identitätsverlust beider Partner kommen kann.  

Wenn ein Partner sich selbst zu sehr opfert und all seine Wünsche und Bedürfnisse außer Acht lässt, dann hat der andere Partner mehr Macht und Kontrolle über die gesamte Beziehung.

In einer symbiotischen Beziehung wird der eine Partner von der Angst getrieben, dass er verlassen wird, falls er nicht einen bedeutenden Teil seiner selbst aufgibt, um den Frieden zu erhalten.  

Wenn ein Ungleichgewicht der Macht besteht, wird sich die Beziehung für beide Seiten als sehr unbefriedigend anfühlen.  

Um eine gesunde Beziehung zu haben, müssen wir zuerst sich selbst lieben. Wenn wir uns selbst aufgeben oder sich klein machen, um Platz für den Partner zu schaffen, wird uns das weder im Leben noch in unserer Beziehung weit bringen. 

Stattdessen machen sich in der Beziehung Gefühle wie Befangenheit, Bedauern und Ärger breit und die Beziehung ist in vielerlei Hinsicht zum Scheitern verurteilt, weil sie unbefriedigend ist. 

Wenn wir in einer Beziehung gewillt sind, Teile unserer Persönlichkeit aufzugeben, dann tun wir das auf Kosten unserer Identität und unseres persönlichen Wachstums und verlieren einen Teil unseres Selbst und unserer einzigartigen Persönlichkeit. 

Jeder Mensch muss zuerst sich selbst lieben und respektieren, bevor er bereit ist, die Liebe zu einer anderen Person zum Ausdruck zu bringen. 

Der Verlust des Selbst und der eigenen Identität und Authentizität, kann traurige und verheerende Folgen für beide Partner haben.

Um wirklich glücklich und erfüllt in einer Beziehung zu sein, braucht jeder Mensch eine gesunde Beziehungen, in der er sein Potenzial vollkommen ausnutzen kann. 

Gründe für den Identitätsverlust eines Partners in einer symbiotischen Beziehung?

Symbiotische Beziehungen können nicht nur in romantischen Beziehungen vorkommen, sondern ein symbiotisches Verhältnis kann auch in einer Eltern-Kind-Beziehung bestehen. 

Die Ursache für eine symbiotische Beziehung liegt meistens in der Kindheit eines oder beider Partner und beeinflusst die Selbstentwicklung und die Unabhängigkeit eines Menschen, so dass sie entwicklungshemmend und sehr schädigend sein kann. 

In einer symbiotischen Beziehung werden die Bedürfnisse und Wünsche eines Partners an den anderen weitergegeben.

Frauen, die in ihrer Kindheit sehr beschützt aufgewachsen sind und deren Eltern, alle Entscheidungen für sie getroffen haben werden im Erwachsenenalter solche Art von Männer suchen, die kontrollierend und fordernd sind.

Denn das gibt ihnen wieder die Möglichkeit, weiterhin nicht für sich selbst denken zu müssen und jemanden gefunden zu haben, der alle Entscheidungen für sie treffen kann.

Männer, die häufig symbiotischen Beziehungen haben, sind eher bei kritischen Eltern aufgewachsen, bei denen er gelernt hat, dass die Kontrolle über andere der Zweck von Beziehungen ist.

Deshalb suchen sie nach einer Partnerin, die leicht zu kontrollieren ist und ihnen erlaubt, Einfluss auf ihre Denkweise und ihre Handlungen zu haben.

Dieses Paar wird in dieser Struktur eine Symbiose eingehen und mit der Rolle, die sie psychologisch spielen, glücklich sein, ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, welchen Schaden ihnen diese Beziehung eigentlich zufügt. 

Die Partner in einer symbiotischen Beziehung rufen alte Muster wieder ins Leben, die sie oft in ihren Familien erlebt haben.

Dieses Verhaltensmuster beeinflusst auf heimtückische Weise unsere Beziehungen und ihre gesunde Entwicklung.

Einer der Gründe für den Identitätsverlust der Partner ist der, dass ein oder beide Partner das Gefühl haben, dass ihre emotionalen Bedürfnisse nicht erfüllt wurden, und als Folge davon streben sie nach der Erfüllung dieser Bedürfnisse.

Das symbiotische Beziehungsmuster resultiert in der klassischen Konstellation eines Retters und eines bedürftigen und abhängigen Partners in einer Beziehung.

Es lässt keine Flexibilität oder Gleichberechtigung zu und schränkt beide Partner in ihrer Freiheit ein, sie selbst zu sein.

Welche Menschen neigen dazu, symbiotische Beziehungen zu haben?

In einer symbiotischen Beziehung wird in der Regel eine Person von der anderen in diese Art von Beziehung „hineingezogen“. 

Es ist wichtig zu wissen, dass die symbiotische Beziehung gleich zu Beginn der Beziehung völlig normal ist und mehrere Monate dauern kann – die Partner befinden sich in einem Zustand der Liebe, sie fühlen sich als ein Wesen, sie sind blind für alles um sie herum.

Hier handelt es sich jedoch nur um eine Phase und sollte nicht die Situation in einer Langzeitbeziehung widerspiegeln.

Menschen, die häufig symbiotische Beziehungen haben, haben grundsätzlich Angst vor Ablehnung oder vor dem Verlassenwerden, weil sie bereits in ihrem Leben schmerzliche Erfahrungen mit dem Verlassen gemacht haben.

Sie wollen sich solche Erfahrungen um jeden Preis ersparen, und deshalb widmen sie sich ganz dem Partner, aber erwarten auch das Gleiche von ihm.

Dabei handelt es sich meist um abhängige Persönlichkeitstypen, die nicht selbständig funktionieren können und in einer anderen Person eine starke Unterstützung suchen.

Die Gefahren einer symbiotischen Beziehung

Es ist normal, dass sich Menschen im Laufe ihres Lebens verändern, wachsen, einige Qualitäten verlieren und ihre Prioritäten ändern.

In den ersten Monaten einer Beziehung sind die Paare verliebt und fühlen sich einander bedingungslos verbunden.

Mit der Zeit setzen beide Partner einander ganz oben auf die Prioritätenliste und verlieren das Gesamtbild aus den Augen.

Die Symbiose ist ein Synonym für „voneinander abhängig sein“ und wird zum Spiegelbild einer ungesunden Beziehung, die beide Individuen gefährdet.

Eine symbiotische Beziehung liegt vor, wenn zwei Menschen sich so sehr verändern, dass sie ihre Identität verlieren.

Mit der Zeit laufen Sie in einer symbiotischen Beziehung Gefahr, das Gefühl zu haben, nicht mehr zu wissen, wer Sie eigentlich sind. Sie spielen eine Rolle, die von Ihnen erwartet wird. 

Eine symbiotische Beziehung kann sehr tückisch sein, denn sie beruht auf der Illusion, dass die Verschmelzung mit dem Partner die wahre Liebe ermöglicht.

Die Individuen verschmelzen zu einem Ganzen und sind nicht mehr in der Lage, unabhängig voneinander zu funktionieren.

Sie haben sich so sehr den Wünschen und Erwartungen des Partners angepasst, dass sie ihre Meinung und die des Partners nicht mehr unterscheiden können.

Der Nachteil dieser Beziehung ist der, dass sie Ihre Angst vor Ablehnung, Mangel an Vertrauen und Frustration auf ihren Partner projizieren und ihm die Schuld für ihren Identitätsverlust geben.

Vielleicht ärgern Sie sich auch darüber, dass sie nicht mehr die Person sein können, die Sie früher waren oder die Sie sein wollen.

Ein wichtiger Nachteil von symbiotischen Beziehungen ist der, dass nicht alle Bedürfnisse der Partner durch den anderen befriedigt werden, weshalb es zu gewissen Konflikten und Auseinandersetzungen in der Beziehung kommt.

Da aber dennoch die Abhängigkeit zum Partner besteht, kommt es nicht zur Trennung, denn trotz aller Konflikte die sie miteinander haben, kommen sie nicht voneinander los.

Mit der Zeit kann es sogar zu einer Art von Depression und Unwohlsein kommen, weil der soziale Aspekt des Lebens völlig vernachlässigt wurde.

Man hat sich von dem Partner treiben lassen und hat auf einmal den Kontakt zu engen Freunden völlig verloren.

Selbst in einer gesunden Beziehung ist es normal, dass man die meiste Zeit mit dem Partner verbringt und die Freunde etwas seltener sieht, aber hier geht es darum, soziale Kontakte nach und nach völlig auszulöschen.

Auch wenn Sie sich mit Freunden treffen, kommt es nur noch in Anwesenheit Ihres Partners vor, der sich in die Rolle eines Opfers versetzt, und Sie es nicht übers Herz bringen, ihn nicht einzuladen.

Sie fühlen sich nicht wohl dabei, wenn Sie neue Freundschaften schließen, vor allem nicht mit dem anderen Geschlecht (z.B. einem Arbeitskollegen), weil dies von Ihrem Partner falsch interpretiert werden könnte.

Das hat zur Folge, dass sich Ihr Freundes- und Bekanntenkreis verkleinert und Sie sich nur noch auf die eine Person in Ihrem Leben konzentrieren.

Ein weiterer Nachteil von symbiotischen Beziehungen ist die Tatsache, dass Sie durch solches Verhalten Ihre persönlichen Interessen, berufliche Entwicklung und Hobbys vernachlässigen und die Verwirklichung von Plänen und Karrierezielen aus den Augen verlieren.

Aufgrund Ihrer Überzeugung, dass Sie die „wahre Liebe“ gefunden haben, entscheiden Sie sich, sich ganz und gar nur einer Person zu widmen und nur ihr Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken.

Aus psychologischer Sicht dürfen wir außerdem Identität und Individualität nicht mit Flexibilität verwechseln. 

Bei der Identität geht es um all die Werte, Bedürfnisse, Gefühle und Eigenschaften, die uns zu dem machen, was wir sind.

Flexibilität und Kompromisse sind entscheidend für eine gesunde Beziehung und werden in jeder Beziehung immer notwendig sein. 

Um Kompromisse eingehen zu können, müssen wir uns zu jeder Zeit zu einer ehrlichen Kommunikation unserer Gefühle und Bedürfnisse verpflichten.

Weder Sie noch Ihr Partner sollten ihre Identität aufgeben, sondern Kompromissbereitschaft zeigen und dadurch ein Gleichgewicht schaffen und aufrecht erhalten. 

Eine symbiotische Beziehung ist eine ungesunde Beziehung zweier Menschen.

Die Partner in einer symbiotischen Beziehung werden letztendlich unzufrieden und deprimiert, weil sie einsehen müssen, dass sie mit solch einem Partner auf persönlicher Ebene nicht vorankommen und wachsen können.

Sie müssen darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit ist, einige Dinge in Ihrer emotionalen Beziehung zu ändern, Grenzen zu setzen und für Ihre eigene Individualität zu kämpfen, um Ihr wahres Glück im Leben zu finden.

Man muss sich nicht verlieren, um einen Partner und die wahre Liebe zu finden. Es ist ein Fehler, das Glück in einem Partner zu suchen.

Sie müssen das Glück zuerst in sich selbst finden, damit man es mit anderen teilen kann.

Liebeshoroskop für Oktober 2020
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