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Lass die Liebe atmen: Verhaltensweisen, die dich bedürftig wirken lassen

Lass die Liebe atmen: Verhaltensweisen, die dich bedürftig wirken lassen

Es gibt wohl kaum ein schöneres Gefühl, als jemanden in seinem Leben zu haben, dem man sich ganz nah und verbunden fühlt.

Eine Beziehung, in der man sich unterstützt, aufeinander zählen kann und sich so akzeptiert, wie man ist, kann wirklich bereichernd sein.

Doch genau hier kann es passieren, dass unser Bedürfnis nach Zuneigung und Nähe in eine Art „Klammern“ oder „Bedürftigkeit“ umschlägt.

Und diese feine Grenze, die oft unbewusst überschritten wird, kann die Beziehung ins Ungleichgewicht bringen und sogar auf Dauer belasten.

Wie kommt es dazu? Meistens steckt ein inneres Verlangen nach Bestätigung, Sicherheit oder Kontrolle dahinter, das sich in kleinen Verhaltensweisen äußert.

Oft sind es diese subtilen Handlungen, die unser Gegenüber auf Abstand halten, obwohl wir das genaue Gegenteil erreichen möchten.

Im Folgenden gehen wir auf acht typische Verhaltensweisen ein, die einen als „bedürftig“ wirken lassen können – und wie man aus diesem Muster ausbricht, um die Beziehung entspannter und freier zu gestalten.

1. Die ewige Suche nach Bestätigung

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Es ist völlig menschlich, sich hin und wieder ein liebevolles „Ich liebe dich“ oder ein Kompliment zu wünschen.

Doch wenn du regelmäßig nach solchen Zeichen suchst, wird das schnell zur Gewohnheit und signalisiert deinem Gegenüber, dass du dir und eurer Beziehung nicht sicher bist.

Fragen wie „Sind wir okay?“ oder „Gefällt dir das an mir?“ mögen harmlos klingen, doch wenn sie zu häufig gestellt werden, belasten sie die Beziehung.

Es entsteht das Gefühl, dass du dir selbst und der Beziehung nicht vertraust und ständig beruhigt werden musst.

Wie kannst du diesem Kreislauf entkommen? Es hilft, dein Selbstwertgefühl zu stärken, indem du Aktivitäten nachgehst, die dich erfüllen und dir Selbstvertrauen geben.

Vielleicht ist es ein Hobby, das dir Freude bereitet, Sport, der dich auspowert, oder kreative Tätigkeiten, die dich aufblühen lassen.

Wenn du dir selbst mehr vertraust, brauchst du weniger Bestätigung von außen – und das entlastet nicht nur dich, sondern auch deinen Partner oder deine Partnerin.

2. Zu viele Nachrichten und Anrufe

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In Zeiten von Smartphones ist es einfacher denn je, ständig in Kontakt zu bleiben. Ein „Guten Morgen“ oder „Gute Nacht“ zu schreiben, gehört für viele Paare schon zum Alltag.

Doch wenn du merkst, dass du unruhig wirst, wenn dein Partner nicht sofort antwortet, oder du ihn oder sie mit einer Nachricht nach der anderen bombardierst, kann das ein Zeichen für ein ungesundes Bedürfnis nach Nähe und Kontrolle sein.

Für dein Gegenüber kann dieses Verhalten schnell überwältigend wirken – als ob du dich auf sein oder ihr Leben einengst.

Eine gute Übung, um Gelassenheit zu lernen, ist es, dir selbst klare Grenzen zu setzen: Schreib nicht immer als Erste und versuche, geduldig zu sein, bis die Antwort kommt.

Vertrauen und Geduld zeigen deinem Partner oder deiner Partnerin, dass du ihm oder ihr Raum gibst und darauf vertraust, dass du nicht ständig präsent sein musst, um geliebt zu werden.

3. Pläne absagen, um verfügbar zu sein

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Jemand, den wir lieben, fragt, ob wir Zeit haben, und sofort sind wir bereit, unsere anderen Pläne sausen zu lassen.

Ein oder zwei Mal ist das sicher kein Problem und sogar eine schöne Geste.

Doch wenn du regelmäßig deine eigenen Verabredungen absagst, um deinem Partner oder deiner Partnerin zur Verfügung zu stehen, kann das auf Dauer signalisieren, dass du dich und deine Interessen nicht ernst nimmst und dich nur nach ihm oder ihr richtest.

Halte an deinen eigenen Plänen fest, auch wenn es schwerfällt.

Freunde, Familie und persönliche Projekte sind ein wichtiger Teil deines Lebens und machen dich unabhängig und spannend.

Es ist das Gleichgewicht zwischen dem „Wir“ und dem „Ich“, das eine Beziehung stabil und gesund macht.

4. Die emotionale Abhängigkeit

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Emotionale Unterstützung ist ein Grundpfeiler jeder Beziehung.

Doch wenn du dich immer nur auf deinen Partner oder deine Partnerin verlässt, wenn du Zuspruch oder ein offenes Ohr brauchst, kann das auf Dauer belastend sein.

Denn irgendwann fühlt sich der andere vielleicht überfordert, wenn er oder sie deine gesamte emotionale Welt tragen soll.

Es ist wichtig, ein Netzwerk aufzubauen, das dich auffängt und stützt.

Das können Freunde sein, die dir nahestehen, Familienmitglieder, die dich verstehen, oder auch ein Coach, der dir hilft, deine Emotionen zu sortieren.

Ein breites Netzwerk an Unterstützung gibt dir Sicherheit und schafft eine Beziehung, in der beide Partner ihren Raum haben.

5. Eifersucht und Unsicherheit in kleinen Dingen

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Eifersucht ist ein stiller, aber äußerst kraftvoller Beziehungs-Killer.

Wenn du ständig das Gefühl hast, du könntest nicht genügen, oder nervös wirst, sobald dein Partner oder deine Partnerin mit anderen spricht, kann das schnell als Bedürftigkeit ausgelegt werden.

Unsicherheiten und Zweifel senden die Botschaft, dass du dem anderen nicht vertraust.

Um solche Gefühle in den Griff zu bekommen, ist es hilfreich, dir die Gründe klarzumachen, weshalb dein Partner oder deine Partnerin bei dir ist.

Vertrauen ist die Grundlage jeder Beziehung, und Eifersucht kann diese Basis schnell zerstören.

Fang an, die positiven Dinge an dir und an eurer Partnerschaft zu schätzen. Dadurch wächst nicht nur dein Vertrauen in die Beziehung, sondern auch dein Selbstwertgefühl.

6. Überanalysieren von Gesten und Worten

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Es ist einfach, in jeder Bewegung, jedem Blick und jeder Bemerkung deines Gegenübers eine tiefere Bedeutung zu suchen.

Doch das führt schnell dazu, dass du dich in kleinen Details verlierst und anfängst, das Verhalten deines Partners oder deiner Partnerin zu kontrollieren.

Das kann sehr belastend wirken und den anderen das Gefühl geben, dass er oder sie ständig auf dem Prüfstand steht.

Versuch, das Ganze ein wenig lockerer zu nehmen und nicht alles auf die Goldwaage zu legen.

Wenn du merkst, dass du dich in Kleinigkeiten verstrickst, nimm dir bewusst eine Auszeit und lenke dich mit anderen Aktivitäten ab.

Es ist befreiend, zu erkennen, dass nicht jede Geste oder jedes Wort eine tiefere Bedeutung haben muss.

7. Die Beziehung beschleunigen wollen

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Vielleicht hast du dich schon dabei ertappt, wie du dir wünschst, die Beziehung auf die nächste Ebene zu bringen – sei es durch gemeinsame Zukunftspläne, die schon nach ein paar Wochen zur Sprache kommen, oder das frühe Zusammenziehen.

Doch dieser „Beziehungsturbo“ kann deinem Partner oder deiner Partnerin das Gefühl geben, dass er oder sie unter Druck steht und keine Zeit hat, die Beziehung in Ruhe wachsen zu lassen.

Liebe und Vertrauen brauchen Zeit, um sich zu entwickeln.

Gib euch beiden den Raum, die Beziehung in eurem eigenen Tempo zu genießen.

Es ist die gemeinsame Reise, die zählt, nicht das Ziel, das du dir ausgemalt hast. Wenn die Basis stark ist, wird sie jeden Test der Zeit bestehen – und das ganz ohne Eile.

8. Das „Wir“ immer über das „Ich“ stellen

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Wenn man sich in einer Beziehung so verbunden fühlt, dass man vieles als „Wir“ betrachtet, ist das etwas Wunderbares.

Doch wenn du deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche völlig hinten anstellst und alles nur noch aus der Perspektive des „Wir“ siehst, kann das langfristig zu einem Ungleichgewicht führen.

Es wird schnell der Eindruck erweckt, dass du deine Individualität verlierst und dich in der Beziehung „auflöst“.

Erinnere dich immer daran, dass deine eigenen Hobbys, Ziele und Freundschaften genauso wichtig sind wie die Beziehung selbst.

Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Eigenständigkeit und Gemeinsamkeit zeigt deinem Partner oder deiner Partnerin, dass du ein vollständiger Mensch bist, der auch unabhängig glücklich sein kann.

Das ist nicht nur attraktiv, sondern schafft auch eine tiefere und ehrlichere Verbindung.

Fazit

Ein Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung ist nichts Verwerfliches – im Gegenteil, es ist menschlich.

Doch wenn dieses Bedürfnis in ständiges Klammern und Unsicherheiten übergeht, kann es die Beziehung belasten und sogar den gegenteiligen Effekt haben, als man sich wünscht.

Indem du auf deine eigene innere Stärke und dein Selbstwertgefühl vertraust, baust du nicht nur eine Beziehung auf, die frei und ehrlich ist, sondern schenkst auch deinem Partner oder deiner Partnerin den Raum, sich auf ganz natürliche Weise zu dir hingezogen zu fühlen.

Eine Beziehung blüht am schönsten, wenn beide Partner unabhängig voneinander wachsen können und trotzdem das Miteinander schätzen.

Lass der Liebe Raum zum Atmen – und sie wird von selbst strahlen.

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