Verdammt, wenn du es tust, verdammt, wenn du es nicht tust. Wie oft haben Sie das schon gesagt? Double Bind kann Sie sowohl in einer Beziehung als auch in jeder Situation zur Frustration bringen!
„Ich möchte, dass du tust, was du willst, aber tu es nicht, weil ich es dir gesagt habe.“
Diese Worte haben einen Haken. Wir alle kennen sie. Wahrscheinlich haben Sie sie schon mehr als einmal von Ihren Eltern oder Ihrem Partner gehört.
Oder vielleicht haben Sie sie schon einmal gesagt, um jemanden, der Ihnen nahe steht, unter Druck zu setzen.
Nach Bateson ist ein Double Bind ein Kommunikationsdilemma, das durch einen Konflikt zwischen zwei oder mehreren Botschaften entsteht.
Es ist also egal, was man tut, denn jede Entscheidung, die man trifft, wird falsch sein.
Dies ist eine Situation, in der Kommunikation nur Leiden verursacht und sogar zu psychischen Störungen führen kann.
Die Double-Bind-Theorie wurde von dem Anthropologen Gregory Bateson und seinem Forschungsteam entwickelt.
Sie geht von einer systemischen Perspektive aus und befasst sich mit all den Situationen, in denen man mit jemandem kommuniziert und widersprüchliche Botschaften erhält.
Mit dieser Theorie versuchten sie, die psychologischen Wurzeln der Schizophrenie zu erklären, wobei sie Theorien über Hirnfunktionsstörungen und den Körper selbst beiseite ließen.
In normalen Beziehungen kommentieren wir ständig die Handlungen und Mitteilungen anderer, indem wir Dinge sagen wie: „Ich fühle mich unwohl, wenn du mich so ansiehst“, „Willst du mich veralbern?“ oder „Was willst du damit sagen?“.
Damit wir die Bedeutung unserer eigenen oder der Kommunikation eines anderen genau unterscheiden können, müssen wir in der Lage sein, den Ausdruck zu kommentieren – aber der Person mit Schizophrenie ist ein solcher Kommentar praktisch untersagt.
Double Bind-Theorie
Die Double-Bind-Theorie basiert auf einer Analyse der Kommunikation, genauer gesagt auf der Russellschen Theorie der logischen Typen.
Double-Bind-Theorie wird im Kontext komplexer Systeme und der Kybernetik besser verstanden, da sowohl die menschliche Kommunikation als auch der Geist ähnlich wie Ökosysteme funktionieren.
Auf der Grundlage dieser Theorie und ihrer Beobachtungen von schizophrenen Patienten kamen sie auf die Idee des „double bind“.
Die Double-Bind-Theorie ist ein negatives Phänomen, das in Beziehungen auftritt, wenn eine wichtige Person ein Paradoxon einführt, das uns keinen Ausweg lässt.
Wie Sie bereits festgestellt haben, kann man in einer Double-Bind-Situation nicht gewinnen, egal was man tut.
Obwohl diese Theorie nicht mehr als Erklärung für die Entstehung psychischer Erkrankungen gilt, sind Doppelbindungen in unserer Welt allgegenwärtig und beeinflussen uns.
Diese Double Binds sind gleichzeitig stressig, verwirrend und sorgen für Angstzustände.
Sie können für Beziehungen schädlich sein. Paradoxerweise werden in der buddhistischen Tradition Double-Bind-Situationen als hilfreich für die Suche nach Erleuchtung angesehen.
Double Bind Beziehung Beispiele
Nach dieser Erklärungen ist Ihnen vielleicht noch immer nicht klar, was Double Binds sind.
Damit wir dieses „Phänomen“ erläutern, geben wir Ihnen ein paar Beispiele, nachdem Sie sofort verstehen werden, dass diese Situationen auch Ihnen mehrmals passiert sind.
„Sag mir, was du fühlst. Sei ein Mann. Und sei kein Weichei.“
„Sei mein Beschützer und Versorger. Du musst stark für mich sein. Warum zeigst du keine Gefühle? Du sagst nie, was dich bedrückt.“
„Sag mir einfach, was du fühlst. Sei nicht so emotional.“
„Sag einfach, was du willst. Sei nicht so anspruchsvoll.“
Wenn wir so etwas ähnliches sagen, dann senden wir gemischte Signale und Botschaften, die unseren Gesprächspartner nur verwirren.
Er oder sie weiß dann nicht, was er/sie machen soll, damit Sie zufrieden sind.
Mit diesen Aussagen möchte man, dass die andere Person hart ist aber später dann ist man frustriert, dass diese Person keine sanfte Seite mehr zeigt.
Wir können entweder unseren „perfekten“ Partner haben oder wir können eine intime Beziehung zu unseren Partnern haben, aber nicht beides.
Stellen Sie sich selbst dann auch dieselbe Frage, ob Sie ein perfekter Partner sind. Bestimmt nicht, denn niemand ist perfekt.
Wenn wir uns gegenseitig Raum geben, um ganz und gar komplexe Menschen zu sein, können wir uns besser kennen und lieben lernen und unsere Beziehungen von den Stärken jedes Einzelnen profitieren lassen.
Klar ist es gut, darüber zu reden, was unserer Meinung nach nicht in Ordnung ist. Aber das sollte man auf eine andere Weise sagen statt gemischte Botschaften senden.
Die menschliche Kommunikation ist komplex. Da wir alle unterschiedlich sind, ist auch unsere Denkweise und Kommunikation unterschiedlich.
Und jeder von uns hat sich bestimmt in einer Situation befunden, wo man gemischte Botschaften gesendet hat.
Es ist unwahrscheinlich, dass man durch das Leben kommt, ohne in ein Double-Bind zu geraten.
Es gibt viele Fälle, in denen Beziehungen zu einer Double-Bind-Situation führen.
Eine Situation ist jedoch jedem von uns bekannt und gilt als das beste Beispiel für Double-Bind.
Es ist nämlich die Eifersucht. Die meisten Menschen wollen keinen Partner, der von Eifersucht zerfressen ist.
Wenn ein Partner eifersüchtig ist, fühlt der andere Partner ständig Druck und fühlt sich nicht wohl in der Beziehung.
Gleichzeitig wundert sich die Person vielleicht, warum ihr Partner nie eifersüchtig ist.
Der nicht eifersüchtige Partner kann sich dadurch in einem Double-Bind befinden.
Die notwendige Elemente für eine Double Bind Beziehung
Double Binds treten nicht jeden Tag in einer Beziehung auf. Aber sie sind etwas, die eine Beziehung auseinander machen und sie ruinieren können.
Sie führen zur Frustration, Schuldgefühle, Wut und vielen anderen negativen Gefühlen, die der andere Partner fühlen kann, wenn er gemischte Botschaften bekommt.
Auch Double Binds haben ihre besondere Struktur, wie sie in einer Beziehung auftreten können.
Als aller erstens braucht man dafür natürlich zwei oder mehrere Personen. Die eine Person ist immer der Opfer.
Es muss sich bei Double Bind nicht immer um eine romantische Beziehung handeln.
Diese Situation kann auch zwischen Mutter-Kind, Vater-Kind usw. passieren. Diese „toxische“ Aussagen treten in jeder Art der Beziehung auf.
Das nächste „Element“ ist die wiederholte Erfahrung. Diese Double Bind Erfahrungen treten im Leben des Opfers immer wieder auf.
Diese Situationen treten vielleicht nicht so oft auf aber sie prägen diese Beziehung von Anfang an. Später gewöhnt sich das Opfer daran und verhaltet sich so, als ob das ganz normal wäre. Ist es aber bestimmt nicht.
Ein negativer Befehl ist das Hauptelement einer Double Bind Beziehung. Es löst auch gleichzeitig die negative Gefühle des Opfer aus.
Es gibt „Tu das nicht, oder ich werde dich bestrafen“ und „Wenn du das nicht tust, werde ich dich bestrafen“.
Die Bestrafung kann darin bestehen, dass sie keine Liebe erhalten, oder auch in einem Ausdruck von Hass oder Bitterkeit.
Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass es sich auch um die Art von Verlassenheit handeln kann, die sich aus der völligen Ohnmacht der Eltern ergibt.
Und dann kommt es zum ersten Konflikt. Am Anfang ist dieser Konflikt nicht konkret.
Oft hört man in diesem Fall die Aussage : „Verstehe das nicht als eine Bestrafung“ obwohl das sicherlich eine ist.
Und diese kontradiktorische Aussagen sind diese Double Binds, von denen wir in dem ganzen Artikel reden.
Dann kommt ein dritter Befehl. Hierbei handelt es sich um einen weiteren negativen Befehl, der das Opfer daran hindert, zu fliehen. Es könnte sich jedoch lohnen, diesen Befehl nicht als separates Element zu klassifizieren.
Die negativen Folgen des Aufwachsens in einer solchen Beziehung
Diese Verhaltensweisen in einer Beziehung egal welcher Art aber besonders in der Beziehung Eltern-Kind hinterlassen viele negativen Folgen hinter sich.
Die kontradiktorische Aussagen blockieren das Opfer in drei Bereichen gleichzeitig, nämlich Denken, Handeln und Fühlen.
Man weiß also in diesen Situationen nicht, was man weder denken noch handeln und fühlen soll.
Wenn wir in einer Double-Bind-Umgebung aufgewachsen sind, machen sich die Auswirkungen in unserer Persönlichkeit bemerkbar, in der Art und Weise, wie wir mit uns selbst und mit anderen in Beziehung treten.
Die erste negative Folge ist, dass das Opfer tiefe persönliche Verunsicherung fühlt.
Die Unsicherheit, die von dieser Haltung ausgeht, führt dazu, dass wir immer mehr darauf vertrauen, dass die anderen die Dinge „richtig“ sehen, und uns selbst immer mehr misstrauen.
Wenn wir mit Eltern aufgewachsen sind, die uns Dinge wie „Du musst verrückt sein, wenn du das denkst“ gesagt haben, ist es leicht, das Problem zu verstehen, mit dem wir konfrontiert sind.
Die zweite negative Folge ist, dass das Opfer Schuldgefühle fühlt.
Wenn andere Menschen, die uns wichtig sind, uns vorwerfen, dass wir nicht die Gefühle haben, die wir haben sollten, fühlen wir uns schließlich schuldig an unserer „Unfähigkeit“, die richtigen Gefühle, die „wahren“ Gefühle, zu erleben.
Manche Eltern können diese Enttäuschung mit Sätzen wie „nach allem, was wir für dich getan haben, solltest du dich glücklich fühlen“ ausdrücken.
Wir beginnen zu denken, dass mit uns etwas nicht stimmt, weil wir nicht traurig sein sollten. Und dieser Gedanke macht uns noch trauriger, was uns noch unwürdiger macht und so einen Teufelskreis schließt, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Naira ist Astrologin, Numerologin, Tarotistin und Theologin, die ihren Bachelor-Abschluss in vergleichender Religionswissenschaft erworben hat.
Sie bloggt und macht seit mehreren Jahren Astrologie-Beratungen.