Skip to Content

6 Wege, wie die Zeitumstellung deinen Körper krank macht – laut Wissenschaft

6 Wege, wie die Zeitumstellung deinen Körper krank macht – laut Wissenschaft

Zweimal im Jahr passiert es: Die Uhr wird umgestellt, und plötzlich scheint alles aus dem Takt geraten.

Die meisten Menschen nehmen es gelassen – eine Stunde mehr oder weniger Schlaf, das sei doch kein großes Problem, oder?

Doch tatsächlich zeigen immer mehr Studien, dass die Zeitumstellung mehr bewirkt, als man denkt.

Sie stört nicht nur kurzzeitig den Schlaf, sondern beeinflusst auch die innere Uhr, das Herz-Kreislauf-System, die Stimmung und sogar das Immunsystem.

Was viele unterschätzen: Der menschliche Körper funktioniert nach einem sehr feinen Rhythmus.

Dieser Rhythmus – der sogenannte zirkadiane Rhythmus – steuert, wann wir wach sind, wann wir schlafen, wie wir Hormone ausschütten und wie unser Stoffwechsel arbeitet.

Schon kleine Verschiebungen können große Auswirkungen haben.

Die Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit bringt genau das durcheinander. Es ist, als würde man plötzlich in eine andere Zeitzone versetzt werden, ohne das Land zu verlassen.

Und für viele dauert es Tage oder sogar Wochen, bis sie sich wieder normal fühlen.

Hier sind die wichtigsten Wege, wie die Zeitumstellung deinen Körper beeinflusst – und warum sie tatsächlich krank machen kann, wenn du sie ignorierst.

1. Der Schlafrhythmus gerät aus dem Gleichgewicht

shutterstock

Das offensichtlichste Problem ist der Schlaf. Wenn die Uhr umgestellt wird, verändert sich die Zeit, zu der du aufstehst und ins Bett gehst – selbst wenn du es gar nicht bewusst wahrnimmst.

Dein Körper weiß nicht, dass die Uhr sich verändert hat. Er reagiert auf Licht, Dunkelheit und Gewohnheit.

Wenn du plötzlich eine Stunde früher aufstehen musst, empfindet dein Körper das wie Schlafentzug.

Du bist müder, gereizter und unkonzentrierter. Studien zeigen, dass in den Tagen nach der Zeitumstellung viele Menschen kürzer schlafen und sich erschöpfter fühlen.

Besonders gefährdet sind Menschen, die ohnehin Schlafprobleme haben oder einen unregelmäßigen Lebensstil führen.

Langfristig kann dieser Rhythmusverlust dazu führen, dass der Körper Stresshormone ausschüttet, um das Defizit auszugleichen. Das wiederum belastet Kreislauf und Stoffwechsel.

Auch das Einschlafen fällt schwerer, weil der Körper abends noch nicht bereit ist, zur Ruhe zu kommen, obwohl die Uhr etwas anderes sagt.

Kurz gesagt: Die innere Uhr braucht Zeit, um sich neu zu orientieren – und in dieser Übergangsphase leidet die Schlafqualität spürbar.

2. Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit nehmen zu

shutterstock

Viele merken nach der Zeitumstellung, dass sie schneller genervt sind, gereizter reagieren oder sich emotional unausgeglichen fühlen.

Das liegt daran, dass Schlafmangel direkt auf die Psyche wirkt. Schon eine Stunde weniger Schlaf kann die Stimmung negativ beeinflussen und die Stressanfälligkeit erhöhen.

Zudem wird durch die Veränderung des Tageslichts auch die Hormonproduktion beeinflusst.

Das Hormon Melatonin, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus steuert, reagiert auf Licht. Wenn sich die Zeiten des Sonnenauf- und -untergangs verschieben, braucht dein Körper Zeit, um sich daran anzupassen.

Gleichzeitig sinkt in dieser Phase häufig der Serotoninspiegel – das „Glückshormon“.

Das erklärt, warum manche Menschen sich nach der Umstellung niedergeschlagen fühlen, besonders in der dunkleren Jahreszeit.

Psychologen beobachten, dass diese Stimmungstiefs besonders in der Woche nach der Umstellung zunehmen.

Das Gefühl, „nicht richtig im Takt“ zu sein, betrifft nicht nur den Körper, sondern auch den Geist.

3. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme steigt

shutterstock

Was kaum jemand weiß: In den Tagen nach der Zeitumstellung steigt statistisch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Der Grund dafür ist nicht allein der Schlafmangel, sondern die Belastung für den Kreislauf, die durch den gestörten Rhythmus entsteht.

Wenn der Körper zu wenig Ruhe bekommt, reagiert er mit erhöhtem Blutdruck, einem schnelleren Puls und einer stärkeren Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol.

Für gesunde Menschen ist das meist kein Problem – aber für Menschen mit bestehenden Herzproblemen kann es gefährlich werden.

Forscher haben herausgefunden, dass die Häufigkeit von Herzinfarkten in den Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit deutlich ansteigt.

Bei der Rückstellung auf die Winterzeit passiert das Gegenteil: Die zusätzliche Stunde Schlaf wirkt sich positiv aus, und die Zahl der Fälle sinkt leicht.

Das zeigt, wie sensibel unser Körper auf Zeitveränderungen reagiert. Eine Stunde mag harmlos wirken, aber für unser Herz kann sie eine spürbare Belastung bedeuten.

4. Konzentration und Reaktionsfähigkeit lassen nach

shutterstock

Wer müde ist, macht mehr Fehler – das ist bekannt. Doch die Zeitumstellung verstärkt diesen Effekt deutlich. Besonders in der Arbeitswelt und im Straßenverkehr zeigt sich das.

Statistiken belegen, dass es in der Woche nach der Zeitumstellung vermehrt zu Arbeitsunfällen und Verkehrsunfällen kommt.

Das liegt daran, dass viele Menschen unbewusst langsamer reagieren, unkonzentrierter sind und sich schlechter auf neue Situationen einstellen können.

Der Grund dafür ist einfach: Wenn der Körper nicht im natürlichen Rhythmus ist, funktioniert auch die Aufmerksamkeit schlechter.

Schlafmangel und Hormonverschiebungen beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit des Gehirns.

Viele Arbeitgeber unterschätzen das. Wer in dieser Zeit früh aufstehen oder Nachtschichten arbeiten muss, ist besonders gefährdet.

Deshalb raten Experten, sich in den Tagen nach der Umstellung bewusst mehr Ruhe zu gönnen und anspruchsvolle Aufgaben – wenn möglich – etwas später anzugehen.

5. Das Immunsystem wird geschwächt

shutterstock

Schlafmangel, Stress und hormonelle Veränderungen wirken sich direkt auf das Immunsystem aus.

Menschen, die in den Wochen nach der Zeitumstellung weniger schlafen oder unruhiger sind, werden häufiger krank.

Der Grund ist, dass der Körper in der Tiefschlafphase wichtige Regenerationsprozesse durchläuft. Wird diese Phase verkürzt oder gestört, sinkt die Abwehrkraft.

Zudem schüttet der Körper bei Müdigkeit mehr Cortisol aus – ein Hormon, das in großen Mengen die Immunabwehr hemmt.

Besonders im Herbst, wenn das Wetter ohnehin wechselhaft ist und viele Viren im Umlauf sind, kann die Zeitumstellung also genau den Moment treffen, in dem der Körper ohnehin anfälliger ist.

Man merkt das oft daran, dass man sich erschöpft fühlt, häufiger Kopfschmerzen hat oder leichter erkältet ist.

Das sind keine Zufälle, sondern klare Signale des Körpers, dass er sich anstrengen muss, um den veränderten Rhythmus auszugleichen.

6. Der natürliche Rhythmus des Essens und der Verdauung verändert sich

Was tust du, wenn du nicht schlafen kannst, nach deinem Sternzeichen?
shutterstock

Nicht nur Schlaf, sondern auch Hunger, Verdauung und Energielevel hängen von der inneren Uhr ab.

Wenn die Zeit plötzlich verschoben wird, isst du vielleicht zu früh oder zu spät, weil dein Körper noch auf den alten Rhythmus eingestellt ist.

Das kann zu Verdauungsproblemen führen, besonders in den ersten Tagen nach der Umstellung.

Manche Menschen bemerken Appetitlosigkeit, andere haben plötzlich Heißhunger zu ungewohnten Zeiten.

Die Verdauung wird ebenfalls durch Hormone gesteuert, die sich am Tageslicht orientieren. Wenn die Umstellung kommt, reagiert der Magen-Darm-Trakt verzögert.

Deshalb fühlen sich viele in dieser Zeit aufgebläht, müde oder allgemein „aus der Balance“.

Experten empfehlen, Mahlzeiten in den Tagen rund um die Zeitumstellung bewusst regelmäßig zu gestalten.

Auch Bewegung an der frischen Luft hilft, den Stoffwechsel schneller wieder in Einklang zu bringen.

Fazit: Die Zeitumstellung ist für viele nur eine Kleinigkeit – eine Stunde, die man entweder gewinnt oder verliert

Doch für den Körper ist sie ein echter Eingriff in das natürliche System. Der Schlafrhythmus, die Hormone, das Herz-Kreislauf-System und sogar die Verdauung reagieren empfindlich.

Während manche Menschen sich nach ein bis zwei Tagen wieder normal fühlen, brauchen andere deutlich länger.

Besonders Menschen mit Schlafproblemen, chronischem Stress oder gesundheitlichen Einschränkungen spüren die Folgen intensiver.

Es geht also nicht nur um Bequemlichkeit, sondern um Gesundheit. Wer die Umstellung ernst nimmt, kann sich besser darauf vorbereiten – etwa durch rechtzeitiges Anpassen des Schlafplans, durch mehr Tageslicht und bewusste Ruhephasen.

Der Körper ist ein System, das auf Balance angewiesen ist. Und jede Veränderung – selbst eine Stunde – zeigt, wie empfindlich dieses Gleichgewicht sein kann.

Ob Sommer- oder Winterzeit: Das Wichtigste ist, dem Körper Zeit zu geben, sich anzupassen.

Denn Gesundheit entsteht nicht durch Tempo, sondern durch Rhythmus – und der lässt sich nicht einfach umstellen.