Die positiven Auswirkungen der Natur auf Ihr psychisches Wohlbefinden

Der Kontakt mit der Natur kann zur Erhaltung und Verbesserung der psychischen Gesundheit beitragen.

Zeit in der Natur zu verbringen und dabei auf Farben, Geräusche, Gerüche und die gesamte Landschaft zu achten, wirkt sich positiv auf die psychische Gesundheit aus.

Auch das Nachdenken über Momente, die man in der Natur verbracht hat, und das Erzählen dieser Momente an andere fördert die Ruhe.

Darüber hinaus hat die Natur eine besondere Kraft und stoppt das Grübeln, ein Prozess, der bei depressiven Zuständen häufig auftritt und sich auf das Nachdenken über die Ursachen und Folgen negativer Ereignisse bezieht.

Eine der zahlreichen Untersuchungen zu diesem Thema hat bestätigt, dass ein 20-minütiger Aufenthalt in der Natur Stress abbaut.

Die Harmonie, die in der Natur herrscht und die sich aus den Farben, Klängen und Formen zusammensetzt, die wir in ihr wahrnehmen, hat nämlich eine positive Wirkung auf unser Gehirn.

Der Grund dafür liegt darin, dass die Natur die Produktion von Stimmungsstoffen wie Dopamin anregt, die für das Glücksgefühl verantwortlich sind.

Auch der Aufenthalt mit anderen Menschen in der Natur kann eine starke Wirkung auf die psychische Gesundheit haben.

Geistige Klarheit

Die Natur bietet uns die Möglichkeit der sogenannten „mentalen Reinigung“.

Visuelle Elemente der natürlichen Umgebung verringern die geistige Müdigkeit.

Einer Untersuchung zufolge wurde sogar nachgewiesen, dass Büroangestellte, die einen Blick auf Grün und Natur hatten, ihre Arbeit lieber machten, sich gesünder fühlten und angaben, eine größere Lebenszufriedenheit zu haben als diejenigen, die in klassischen Büros saßen.

„Schaue tief in die Natur, dann wirst du alles besser verstehen.“ – Albert Einstein

Nach einer Untersuchung war eine Gruppe von Teilnehmern, die drei Tage in der Natur verbrachten, um 50 % besser in der Lage, Problemaufgaben zu lösen, als diejenigen, die sich nicht in der Natur aufhielten.

Es war, als wäre ihr Geist gereinigt worden und funktionierte klarer und schneller.

Wenn einer der größten Physiker der Geschichte Zeit in der Natur verbracht hat, um seinen Kopf frei zu bekommen und Antworten auf die komplexesten Fragen zu finden, könnten wir dann nicht auf die gleiche Weise unser geistiges System auffrischen?

Vogelgesang wirkt erholsam bei Stress

Es gibt sogar Hinweise darauf, dass Vogelgezwitscher unsere Aufmerksamkeit erhöhen und uns helfen kann, uns von Stress zu erholen.

In einer  Studie wurden zwanzig Teilnehmer befragt und dabei stellte sich heraus, dass Vogelgesang die Art von Naturgeräuschen ist, die die Befragten am häufigsten mit der Erholung von Stress und der Wiederherstellung der Aufmerksamkeit assoziieren.

Die Befragten gaben an, dass der Vogelgesang sie an entspannende Naturlandschaften erinnerte und dass er an sich angenehm und melodisch zu hören war.

Die Natur baut Stress und Ängste ab

Während der hektischen Arbeitswoche, den außerschulischen Aktivitäten der Kinder, den Aufgaben, die Sie erledigen müssen, und dem ständigen Blick auf Bildschirme und in einer städtischen Umgebung verschlechtert sich Ihr psychophysischer Zustand.

Der „Betondschungel“ – wie wir die großen Städte oft nennen – kann den menschlichen Geist stören oder sogar zerstören.

Daher kann der Aufenthalt in der Natur durchaus heilsam sein.

In einer japanischen Studie wurden die körperlichen Auswirkungen von „shinrin-yoku“ („Waldbaden“ – die Atmosphäre des Waldes bei einem gemütlichen Spaziergang zu genießen) auf den Menschen untersucht.

Die Ergebnisse zeigten, dass ein 15-minütiger Spaziergang durch den Wald eine messbare Wirkung auf die Physiologie hat.

Bei den Probanden sank der Cortisolspiegel – ein Stresshormon – um 16 %, der Blutdruck um 2 % und die Herzfrequenz um 4 %.

Ähnliche Ergebnisse wurden an der englischen University of Exeter Medical School erzielt.

Die Befragten, die an einen von Natur umgebenen Ort zogen, spürten nämlich sofort eine Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit.

In einer anderen Studie derselben Universität, die seit 18 Jahren durchgeführt wird, wurde ein Zusammenhang zwischen städtischen Gebieten, Grünflächen, Wohlbefinden und psychischem Zustand festgestellt.

Mit anderen Worten: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Aufenthalt in der Natur zu einem erheblichen geistigen und emotionalen Wohlbefinden beiträgt.

Gemäß den Anweisungen des Arztes

Dr. Nooshin Razani vom Oakland Children’s Hospital betont den Zusammenhang zwischen Natur und Gesundheit, der laut den bereits erwähnten Forschungsergebnissen den Blutdruck senkt, die Herzfrequenz verlangsamt, das Schwitzen reduziert und das Stresshormon Cortisol senkt.

Seit 2012 ermutigt sie ihre Kollegen und Praktikanten, zusätzlich zu der Therapie, die sie ihnen zuschreiben, „umzuschreiben“ und in der Natur zu bleiben.

Sie hat sogar einen kostenlosen Transport zu einem nahe gelegenen Nationalpark für jene Familien organisiert, die sonst nicht kommen können, weil sie behauptet, die Natur habe eine heilende Wirkung auf die Gesundheit.

Sie glaubt, dass dies daran liegt, dass die Natur der Ort ist, aus dem wir alle kommen und zu dem wir gehören, und dass sie der Schlüssel zum Überleben und Glück ist.

Dieser Trend, der sich auf die Forschung stützt, setzt sich in der Welt immer mehr durch.

Das finnische Institut für natürliche Ressourcen empfiehlt im Rahmen der öffentlichen Gesundheitspolitik 5 Stunden Aufenthalt in der Natur pro Monat.

Der Aufenthalt in der Natur kann das Risiko für bestimmte Krankheiten verringern

Die Medizinische Universität Amsterdam hat einen Artikel mit dem Titel „Proximity to green areas contributes to health“ veröffentlicht.

Der Artikel stützt sich auf eine Analyse der Krankenakten von 345 143 Personen und ergab, dass diejenigen, die in einem Umkreis von einem Kilometer um eine Grünanlage lebten, ein deutlich geringeres Risiko für 15 verschiedene Krankheiten hatten, darunter Depressionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen.

Auch die Weltgesundheitsorganisation bestätigt diese Ergebnisse und betont, dass das Immunsystem durch die Entspannung in der Natur gestärkt wird, wenn es mit einigen chemischen und physiologischen Faktoren, die auf Grünflächen zu finden sind, in Kontakt kommt.

Die Natur macht uns freundlicher – zu uns selbst und zu anderen

Forschungsergebnisse aus Stanford deuten darauf hin, dass Spaziergänge in der Natur – im Gegensatz zu Spaziergängen in der Stadt – dazu beitragen, negative Gedanken über sich selbst zu verringern.

In dieser Studie wurden die Gehirne der Probanden gescannt, nachdem sie 90 Minuten lang entweder in einem großen Park oder entlang von Straßen spazieren gegangen waren.

Bei denjenigen, die in der Natur spazieren gingen, war die Aktivität derjenigen Teile des Gehirns verringert, die sonst in depressiven Zuständen aktiv sind.

Jeder Proband schrieb auch einen Bericht, der mit den gescannten Bildern übereinstimmte.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Aufenthalt in der Natur in der heutigen schnelllebigen Zeit für die geistige Gesundheit von entscheidender Bedeutung sein könnte.

Auch eine koreanische Studie kam zu ähnlichen Ergebnissen.

Den Probanden wurden nämlich Bilder von Natur und städtischen Gebieten gezeigt, während ihre Gehirne mittels Magnetresonanztomografie aufgezeichnet wurden.

Bei denjenigen, denen Bilder von städtischen Umgebungen gezeigt wurden, floss mehr Blut durch den Teil des Gehirns, der Wut, Furcht und Angst verarbeitet.

Bei Bildern aus der Natur wurde der Teil des Gehirns aktiviert, der für Empathie und Altruismus zuständig ist.

Wie Sie mehr Zeit in der Natur verbringen können

Es gibt viele einfache Möglichkeiten, wie Sie die Zeit in der Natur verbringen können.

Sie können mit einem langsamen Spaziergang im Wald beginnen, danach können Sie anfangen, in dem Wald zu trainieren.

Die regelmäßigen Aktivitäten in der Natur können das Risiko psychischer Probleme um 50 % senken.

Wenn sie Aktivitäten wie Fahrradfahren, Joggen, Spaziergänge oder Yoga in einer natürlichen Umgebung durchführen, werden Sie viel glücklicher sein, als wenn Sie diese Aktivitäten in der Stadt gemacht haben.

Atmen Sie tief durch, denn der Duft von frischem Kiefernholz wirkt nachweislich stress-und angstlösend.

Achten Sie darauf, innezuhalten und zuzuhören, denn Studien zeigen, dass Naturgeräusche wie Vogelgesang und rauschendes Wasser den Stressspiegel senken können.

Sie können einen Campingausflug buchen, weil ein längeres Eintauchen in die Natur der beste Weg ist, um die gesundheitlichen Vorteile der freien Natur zu nutzen.