In unserer Gesellschaft ist es normal, zu hören: „Männer weinen nicht“, „Nimm es wie ein Mann“ und „Sei kein Mädchen“.
Diese Sätze hört man, wenn jemand einem Jungen oder einem Mann sagen will, dass er sich nicht über eine Sache aus der Ruhe bringen lassen soll.
Es wird geglaubt, dass mit diesen Sätzen Männer zu starken Personen gemacht werden, die kein Schicksal von der Stelle bewegen wird.
Wenn man über diese Sätze nachdenkt, wird man sehen, dass viel dahinter steckt.
Der männlichen Bevölkerung wird auf verdeckte Art und Weise gesagt, dass sie ihre Gefühle verstecken und der Welt nicht zeigen sollen, was genau in ihnen vorgeht.
Es ist in Ordnung, wütend zu sein, aber wenn es um zarte Emotionen oder Verletzlichkeit geht, sollten die Männer diese wie eine Schlange ihre Beine verstecken.
Jetzt wende ich mich an die Frauen: Können wir Frauen den Männern verübeln, dass sie ihre Gefühle verbergen? Von Kindheit an kennen sie es nicht anders, weil ihnen beigebracht wurde, Weinen als etwas Negatives zu betrachten.
Männer, als sie noch Jungen waren
„Männer weinen nicht“ oder „Jungs weinen nicht“ wird Jungen immer gesagt, wenn sie ihre Gefühle in der Öffentlichkeit oder auch Zuhause ausdrücken.
Weinen gilt in der Männerwelt seit jeher als Schwäche, und es dauert lange, bis diese Meinung aus den Köpfen der Menschen verschwunden ist.
Wenn einem Jungen beigebracht wird, dass er keine Gefühle zeigen soll, wenn er hinfällt, dann darf man sich nicht wundern, wenn dieses Kind keine Gefühle zeigt, wenn es ein Mann wird.
Mit der Zeit werden ihnen die Emotionen abgewöhnt, und am Ende bleiben nur noch die „akzeptablen“ Emotionen übrig, und das sind Emotionen wie Wut, Zorn usw., die von den Menschen eher toleriert werden als Weinen.
Viele denken gar nicht darüber nach, was sie mit diesem Satz jemandem antun und wie sich das auf die Zukunft des Jungen auswirken kann.
Man sagt immer, dass Männer stärker sind als Frauen, aber die Wahrheit ist, dass sie ihr ganzes Leben lang ein Versteckspiel spielen und ihr wahres Gesicht nicht zeigen.
Selbst wenn ein Mann versucht, seine Gefühle zu zeigen, kriegt er es meist nicht hin.
Warum ist das so?
Die Väter sind Vorbilder für ihre Söhne, wie auch andere Männer aus ihrer Familie und ihrem Umfeld. Wenn sie sehen, dass diese Männer keine Gefühle zeigen und nie weinen, werden sie es auch nicht tun.
Wenn ein Junge in die Schule kommt und es passiert, dass er anfängt zu weinen, wird er von seinen Klassenkameraden gehänselt, was sein Selbstwertgefühl für immer zerstören kann.
Natürlich gibt es auch Mütter, die nicht nachdenken und zu ihren Söhnen sagen, dass „Jungen nicht weinen“. Mit dieser Aussage wird das Kind sofort emotional von der Mutter distanziert und wird sicher nicht eines Tages zu seiner Mutter kommen, wenn es ihm schlecht geht, um mit ihr über seine Sorgen zu sprechen.
Die Lüge, die den Männern erzählt wurde
Wenn sich ein Mann bewusst ist, dass diese Aussage „Männer weinen nicht“ im Erwachsenenalter eine emotionale Lähmung verursacht, sollte er sie für immer aus seinem Kopf verbannen, damit sie nie auf einen anderen Jungen oder Mann übertragen wird.
Diese Aussage ist wie eine kriminelle Handlung, die in der Gefühlswelt der männlichen Bevölkerung begangen wird.
Aus der Geschichte wird deutlich, dass von den Männern viel mehr erwartet wurde als von den Frauen. Von ihnen wurde erwartet, dass sie gute Noten haben, eine gute Ausbildung, ein gutes Studium wählen usw., aber niemand kümmerte sich um ihre Gefühle.
Man sagte ihnen nur, sie sollten ihren Kummer herunterschlucken und weitergehen, ohne sich umzudrehen.
Sie wurden zu Maschinen gemacht, und Mitgefühl war etwas für Mädchen, nicht für Jungen.
Das mangelnde Verständnis für die Gefühle von Männern führt zu falschen Vorstellungen, und niemand denkt darüber nach, warum Männer sich so verhalten und was dahinter steckt.
Männer kennen keinen anderen Weg, und sie müssen vieles in sich selbst zerstören, um ihren Gefühlen freien Lauf lassen zu können.
Es heißt, dass Männer keine sensiblen Wesen sind, dass sie eher an praktischen Dingen interessiert sind und dass sie immer rational sein müssen.
Letztendlich befinden sich Männer in einem Teufelskreis, in dem ihnen nie beigebracht wurde, mit ihrer emotionalen Seite umzugehen, so dass sie nicht wissen, wie sie sich anderen gegenüber öffnen können.
Bedeutung des Weinens bei den Männern
Das Weinen dient dazu, Gefühle auszudrücken, Schmerzen zu bewältigen, Stress abzubauen und Giftstoffe aus dem Körper zu entfernen.
In der Gesellschaft des Sexismus galt das Weinen als Synonym für Schwäche, ein Ausdruck, der für Männer, die für Mäßigung und körperliche Stärke stehen, keinen Platz hatte.
Dank der neuen Männlichkeitsmodelle ist es gelungen, diese Einstellung zu korrigieren, indem die Idee, dass Männer keine sentimentale Seite haben, entkräftet wurde.
Obwohl es immer weniger Männer gibt, die ihren Kindern sagen, dass „Weinen etwas für Mädchen ist“, ist noch viel Arbeit zu leisten.
Noch leben wir in einer Gesellschaft, die den Ausdruck von Gefühlen bei Männern als komisch empfindet und sich über sie lustig macht, falls sie es nicht im privaten Kreis tun.
Einige männliche Stars, die in der Öffentlichkeit geweint haben, wurden sogar ausgelacht (Will Smith).
Die Unterdrückung von Emotionen bei den Männern kann schwerwiegende Folgen haben, weil Zorn bei den Männern viel mehr als Traurigkeit akzeptiert wird.
Die Folgen des Nicht-Weinens
Wenn man in einer schlechten Situation ist und nicht weinen kann, weil man ein Mann ist, versucht der Körper, auf irgendeine Weise seine Emotionen loszuwerden, und wenn Gefühle unterdrückt werden, bleibt nur die Wut.
Deswegen finden die Psychologen, dass diese Unterdrückung dazu führt, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass Männer eine Therapie zur Bewältigung ihrer Wut in Anspruch nehmen, und dass Frauen häufiger an Depressionen leiden.
Dies ist ein Beweis dafür, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Ärger und Gewalt für Männer viel akzeptabler sind als Depressionen.
Es ist normal für Männer, im Straßenverkehr oder in einer schwierigen Situation Wutausbrüche zu haben, aber ein Gespräch über die eigenen Gefühle mit Freunden, der Familie oder in einer Therapie erscheint sehr ungewöhnlich.
Die fehlende emotionale Entwicklung wirkt sich nicht nur auf unser Inneres aus, sondern kann auch damit zusammenhängen, dass wir unfähig sind, Empathie und eine Verbindung zu anderen Menschen aufzubauen.
Seit meiner Jugend habe ich immer eine starke Verbindung zum Spirituellen gespürt. Als Buchautorin und Mentorin ist es meine Mission, anderen zu helfen, in den dunkelsten Zeiten Liebe, Glück und innere Stärke zu finden.
Außerdem bin ich fasziniert von Astrologie und Numerologie im Hinblick auf die Möglichkeit, sie zu nutzen, um anderen den Weg durchs Leben zu erleichtern.